Internethändler hatte Verband für Spendenprogramm angeworben

KAB distanziert sich von Amazon

Veröffentlicht am 27.07.2017 um 17:25 Uhr – Lesedauer: 
Internet

Augsburg ‐ Beim Online-Händler Amazon können Kunden neuerdings automatisch für soziale Einrichtungen spenden. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung distanziert sich davon: Sie sei sehr unzufrieden mit dem Anbieter.

  • Teilen:

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Augsburg verwahrt sich gegen eine Vereinnahmung durch den Internethändler Amazon. "Die Verantwortlichen unserer Bewegung kann man nicht kaufen", schrieb KAB-Diözesanpräses Erwin Helmer am Donnerstag in einem offenen Brief an den Konzern.

Hintergrund ist ein Schreiben Amazons an die KAB, in dem der katholische Verband als potenzieller Empfänger von Spenden des Unternehmens im Rahmen des "AmazonSmile"-Programms umworben wird. Amazon-Kunden können dadurch bei ihren Einkäufen soziale Einrichtungen auswählen, denen Amazon dann ein halbes Prozent der Einkaufssumme überweist.

Sehr unzufrieden mit Amazon

Die KAB sei bekanntermaßen sehr unzufrieden mit Amazon, schrieb Helmer weiter. Gründe dafür gebe es mehrere: Amazon lehne Verhandlungen mit demokratischen Gewerkschaften ab, akzeptiere keine Tarifverträge, nehme massiv Einfluss auf Betriebsräte und behandle die Menschen in der Arbeitswelt nicht entsprechend ihrer Würde. Zudem schikanierten viele Vorgesetzte ihre Mitarbeiter und überwachten sie oft auf willkürliche Art. Warum all das so sein müsse, fragte Helmer in seinem Brief. Er appellierte an Amazon, "die Würde, die Freiheit und Mitsprache Ihrer Beschäftigten innovativ zu ermöglichen und kreativ voranzubringen". Amazon teilte auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit, man habe den KAB-Brief noch nicht erhalten. Sobald das Schreiben eingetroffen sei, werde man sich mit der KAB in Verbindung setzen. (KNA)