Kalifornischer Senat für aktive Sterbehilfe
Das kalifornische Gesetz wird nun im nächsten Schritt Gouverneur Jerry Brown vorgelegt. Er muss es unterschreiben, damit es gültig wird. Der Demokrat hat seine Haltung in dieser Sache bisher für sich behalten. In vier US-Staaten ist Medizinern aktive Sterbehilfe bereits erlaubt: in Oregon, Washington, Montana und Vermont.
Befürworter der Sterbehilfe hoffen, dass Kalifornien eine Art Wendepunkt auf einem Weg sein könnte, den sie "Tod in Würde" nennen. Der Entscheidung ging eine wochenlange Debatte voraus. Gegner des Gesetzes argumentieren, es öffne gierigen Verwandten todkranker Menschen ebenso Tür und Tor wie anderen Interessenten. Auch religiöse Gruppen wandten sich gegen die Initiative.
Britisches Parlament weist Sterbehilfegesetz zurück
Am Freitag hatte auch das britische Parlament über einen Gesetzentwurf zur Sterbehilfe entschieden. Anders als in Kalifornien lehnte das Unterhaus in Westminster mit Dreiviertelmehrheit einen Entwurf zur Legalisierung der Suizidbeihilfe. Die Eingabe des Labour-Abgeordneten Rob Marris sah vor, dass Patienten mit einer Lebenserwartung unter sechs Monaten von einem Arzt eine tödliche Dosis verschrieben bekommen können, um Suizid zu begehen.
Die katholische Kirche und die Deutsche Stiftung Patientenschutz begrüßten die Ablehnung des Entwurfs. Der Vizevorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales, Erzbischof Peter Smith von Southwark, erklärte, der Entwurf enthalte "schwere Risiken" für das Leben schutzloser Patienten. Es gebe inzwischen "exzellente Möglichkeiten" für die Palliativmedizin. Diese sollten im Fokus der parlamentarischen Debatten stehen. (stz/dpa)