Gesetz liegt jetzt beim Gouverneur - Britisches Parlament lehnt Sterbehilfegesetz ab

Kalifornischer Senat für aktive Sterbehilfe

Veröffentlicht am 12.09.2015 um 10:01 Uhr – Lesedauer: 
USA

Sacramento ‐ Die Befürworter der aktiven Sterbehilfe in den USA haben einen wichtigen Sieg errungen. Der Senat des Bundesstaates Kalifornien verabschiedete am Freitag ein Gesetz, das es Ärzten erlaubt, das Leben todkranker Patienten zu beenden.

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Das kalifornische Gesetz wird nun im nächsten Schritt Gouverneur Jerry Brown vorgelegt. Er muss es unterschreiben, damit es gültig wird. Der Demokrat hat seine Haltung in dieser Sache bisher für sich behalten. In vier US-Staaten ist Medizinern aktive Sterbehilfe bereits erlaubt: in Oregon, Washington, Montana und Vermont.

Befürworter der Sterbehilfe hoffen, dass Kalifornien eine Art Wendepunkt auf einem Weg sein könnte, den sie "Tod in Würde" nennen. Der Entscheidung ging eine wochenlange Debatte voraus. Gegner des Gesetzes argumentieren, es öffne gierigen Verwandten todkranker Menschen ebenso Tür und Tor wie anderen Interessenten. Auch religiöse Gruppen wandten sich gegen die Initiative.

Britisches Parlament weist Sterbehilfegesetz zurück

Am Freitag hatte auch das britische Parlament über einen Gesetzentwurf zur Sterbehilfe entschieden. Anders als in Kalifornien lehnte das Unterhaus in Westminster mit Dreiviertelmehrheit einen Entwurf zur Legalisierung der Suizidbeihilfe. Die Eingabe des Labour-Abgeordneten Rob Marris sah vor, dass Patienten mit einer Lebenserwartung unter sechs Monaten von einem Arzt eine tödliche Dosis verschrieben bekommen können, um Suizid zu begehen.

Die katholische Kirche und die Deutsche Stiftung Patientenschutz begrüßten die Ablehnung des Entwurfs. Der Vizevorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales, Erzbischof Peter Smith von Southwark, erklärte, der Entwurf enthalte "schwere Risiken" für das Leben schutzloser Patienten. Es gebe inzwischen "exzellente Möglichkeiten" für die Palliativmedizin. Diese sollten im Fokus der parlamentarischen Debatten stehen. (stz/dpa)

Themenseite: Ethik am Lebensende

Politik und Gesellschaft diskutieren über die Sterbehilfe. Für die katholische Kirche ist klar: Auch im Sterben hat der Mensch eine Würde, die es zu achten und zu schützen gilt. Sie setzt sich deshalb besonders für eine professionelle Begleitung von Sterbenden ein.