Kardinal begrüßt Todesstrafe für Drogendealer
Colombos Kardinal Malcolm Ranjith begrüßt die Wiedereinführung der Todesstrafe für Drogenhändler in Sri Lanka. Er unterstütze die Entscheidung von Präsident Maithripala Sirisena, Drogenhändler hinzurichten, die aus dem Gefängnis hinaus weiter ihre Straftaten organisierten, zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews (Freitag) aus einem Pressebriefing des 70-jährigen Kardinals.
Präsident Sirisena hatte in dieser Woche das Moratorium über die Todesstrafe für zum Tode verurteilte Drogenhändler aufgehoben. Präsidentensprecher Rajitha Senaratne sagte, die Regierung habe sich vom "Drogenkrieg" auf den Philippinen "inspirieren" lassen. Sri Lanka hatte 2004 wieder die Todesstrafe für Mörder, Vergewaltiger und Drogenhändler eingeführt, aber bislang auf Grund der breiten gesellschaftlichen Ablehnung keine Exekutionen durchgeführt.
Beifall für die drohende Hinrichtung von Drogendealern erhielt Sirisena von den Philippinen. Sri Lanka orientiere sich am "Erfolg" des Drogenkriegs, sagte Harry Roque, Sprecher von Präsident Rodrigo Duterte, laut der philippinischen Nachrichtenagentur PNA. Dies sei erfreulich. - Seit Dutertes Amtsantritt vor zwei Jahren wurden im Drogenkrieg bis zu 25.000 Menschen von Polizei und Todesschwadronen getötet.
Sowohl Johannes Paul II. als auch Benedikt XVI. prangerten die Todesstrafe als unchristlich an. Beide setzten sich zudem mehrfach für Todeskandidaten ein. Der Katechismus der Katholischen Kirche schließt die Todesstrafe dagegen zumindest als letztes Mittel nicht prinzipiell aus. Zuletzt hatte Papst Franziskus im Oktober vergangenen Jahres eine entsprechende Änderung des Katechismus in Aussicht gestellt. (bod/KNA)