Kardinal Erdö predigt bei Meisners Beisetzung
Der Budapester Kardinal Peter Erdö (65) hält die Predigt bei Kardinal Joachim Meisners Beisetzung am Samstag im Kölner Dom. Der Erzbischof von Esztergom-Budapest sei als langjähriger Weggefährte Meisners angefragt worden, sagte der Sprecher des Erzbistums Köln, Christoph Heckeley, am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die beiden habe unter anderem ihr besonderes Engagement für die Kirche Osteuropas verbunden, etwa durch das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis.
Predigt auf Deutsch
Der Primas der katholischen Kirche von Ungarn und frühere Vorsitzende der ungarischen Bischofskonferenz wird auf Deutsch predigen. Meisners Nachfolger Kardinal Rainer Maria Woelki wird die Beisetzung ab 10.00 Uhr im Dom leiten. Kölns Alterzbischof war am vergangenen Mittwoch im Alter von 83 Jahren gestorben.
Peter Erdö wurde 1952 in Budapest geboren. Er studierte in kommunistischer Zeit in Budapest und Rom Theologie. 1975 folgte die Priesterweihe. An der römischen Gregoriana erhielt er 1986 einen Lehrauftrag. 1997 wurde Erdö Dekan der Juristischen Fakultät der katholischen Peter-Pazmany-Universität, 1998 wurde er deren Rektor. 1999 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Szekesfehervar; der Papst selbst spendete ihm am 6. Januar 2000 die Bischofsweihe. Seit Januar 2003 ist Erdö Erzbischof von Esztergom-Budapest; im Oktober des gleichen Jahr wurde er in den Kardinalsstand erhoben. Von 2010 bis 2015 war er Vorsitzender der ungarischen Bischofskonferenz. Von 2006 bis 2016 leitete er den Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE).
"Konservative Haltung"
Erdö gilt als umsichtig argumentierender Kirchenrechtler mit konservativer Haltung. Zu Meisners 80. Geburtstag im Dezember 2013 würdigte ihn Erdö als Bischof, "der in herausragender Weise für uns alle ein klares Zeugnis abgibt". Meisner habe als Kardinal, Kölner Erzbischof und Vorsitzender des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis über die Grenzen seiner Diözese hinaus für die Weltkirche Entscheidendes geleistet, schrieb der ungarische Kardinal in einem Gastbeitrag für die Kölner Kirchenzeitung. Auf Bischofssynoden und bei anderen Anlässen habe er seine Stimme erhoben "für den katholischen Glauben und für die unverwechselbare und authentische Sendung der Kirche in unserer Zeit". (KNA)