Vorsitzender Gindert unterstützt Forderung an künftige Regierung

Katholikenforum will Beauftragten für Religionsfreiheit

Veröffentlicht am 23.01.2018 um 14:40 Uhr – Lesedauer: 
Bild: © KNA
Menschenrechte

Augsburg ‐ Die religiösen Konflikte nehmen weltweit zu und sind häufig Fluchtursache. Für das "Forum deutscher Katholiken" ist deshalb klar: Die Bundesregierung braucht einen zuständigen Sonderbeauftragten.

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Das "Forum deutscher Katholiken" unterstützt die Forderung an die künftige Bundesregierung, einen eigenen Beauftragten für Religionsfreiheit zu ernennen. Das könne die Chance erhöhen, "auf die weltweit zunehmenden religiös motivierten Konflikte aufmerksam zu machen", erklärte der Vorsitzende Hubert Gindert am Montag in Augsburg. Ein solcher Beauftragter könne helfen, "bereits vor einer Eskalation die Bundesregierung zur Intervention zu bewegen und so zu verhindern, dass erneut Fluchtursachen geschaffen werden".

Weltweit nähmen Konflikte zu, "die ihre Ursachen in intoleranten religiösen Vorstellungen und Verhalten haben", ergänzte Gindert. Die Folgen dieser Konflikte beträfen im Zeitalter der Globalisierung die ganze Welt, was man "leider auch an den derzeit zu beobachtenden Migrationsbewegungen erkennen" könne. Die Politik solle deshalb mithelfen, "die Chance auf sinnvolle und zielführende institutionelle Deeskalationsbemühungen durch einen Beauftragten für Religionsfreiheit zu vergrößern".

Beauftragter soll Aufklärungsarbeit leisten

Das im Jahr 2000 gegründete "Forum Deutscher Katholiken" versteht sich selbst als lockerer Verband "papst- und kirchentreuer Katholiken", die sich "zum Glauben unserer Kirche bekennen, wie er im 'Katechismus der Katholischen Kirche' zusammengefasst ist".

Vor kurzem hatten sich verschiedene Politiker - etwa der CDU-Abgeordnete Heribert Hirte - und Menschenrechtler für die Einrichtung eines Beauftragten für Religionsfreiheit ausgesprochen. Bei der Vorstellung eines "Jahrbuchs Religionsfreiheit" der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und der Deutschen Evangelischen Allianz forderten sie zugleich, weltweit noch stärker für das Recht auf freie Religionsausübung einzutreten. Ein eigener Beauftragter solle Aufklärungsarbeit leisten und eine mahnende Stimme erheben. Zudem solle man bei der Entwicklungshilfe auch die Situation der Religionsfreiheit in dem betreffenden Land berücksichtigen. Darüber hinaus solle der Beauftragte einen regelmäßigen Bericht der Bundesregierung zum Thema Religionsfreiheit vorlegen.

Die christliche Hilfsorganisation Open Doors vermeldete vor rund zwei Wochen, dass vor allem die Christenverfolgung weltweit zunehme. 200 Millionen Christen seien einem hohen Verfolgungsdruck ausgesetzt, hieß es im Weltverfolgungsindex 2018. Dabei führt Nordkorea die Rangliste seit 2002 an. Es folgen Afghanistan, Somalia, der Sudan und Pakisatn. (bod/KNA)