Laiengremium im Bistum Erfurt veröffentlicht Beschluss

Katholikenrat: Homosexuelle Paare akzeptieren

Veröffentlicht am 04.11.2017 um 12:05 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Erfurt

Erfurt ‐ Reicht es, Homosexuellen bloß Mitleid oder Respekt entgegenzubringen? Nein, sagt der Erfurter Katholikenrat - und fordert einen innerkirchlichen Wandel.

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Der Katholikenrat im Bistum Erfurt fordert "die ehrliche Akzeptanz für feste Bindungen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften". Es solle eine "klare Positionierung gegen noch bestehende Ausgrenzungen und Abwertungen homosexueller Menschen geben", heißt es in dem am Freitag bekanntgewordenen Beschluss.

Weiter heißt es danach, der Katholikenrat plädiert auch für einen "innerkirchlichen Wandel". Homosexuell lebende Kirchenmitglieder sollten nicht bemitleidet werden oder "bloßen Respekt" erfahren, sondern in bestehende Gruppen integriert werden. Dies könne etwa über einen Segensritus für gleichgeschlechtliche Partnerschaften innerhalb der katholische Kirche geschehen, fügte das Laiengremium, das bereits am vergangenen Wochenende tagte, in Klammern hinzu.

Bereits Ende September hatte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg gefordert, dass die Kirche Liebesbeziehungen von Homosexuellen segnet. Das sei ein "Signal der kirchlichen Wertschätzung für gleichgeschlechtliche Paare", so Sternberg damals. Kurz zuvor hatte ein Fall im Bistum Münster für Aufsehen gesorgt: Bischof Felix Genn hatte einem Pfarrer untersagt, dem Emmericher Bürgermeister Peter Hinze (SPD) und dessen Lebensgefährten in einem Wortgottesdienst einen "Segen für Liebende" zu spenden. Für diesen spezifischen Fall äußerte Sternberg Verständnis. "Die Segensfeier drohte zu einem Ärgernis, einem Spektakel zu werden", sagte er. (bod/KNA)