In den Bistümern gibt es viele Veranstaltungen zum Valentinstag

Kirche für Liebende

Veröffentlicht am 14.02.2014 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
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Bonn ‐ Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Gedenktag des heiligen Valentin im offiziellen Heiligenkalender in die zweite Reihe geschoben. Wichtiger sind am 14. Februar nun Cyrill und Methodius . Vergessen wurde er trotzdem nicht, da der Valentinstag als weltlicher Feiertag der Liebe begangen wurde. Seit einigen Jahren besinnen sich aber auch die Kirchen wieder auf die christlichen Wurzeln des Gedenktags. Viele Gemeinden und Bistümer bieten besondere Gottesdienste für Paare an - und an einigen Orten gibt es ganz spezielle Angebote anlässlich des Tages der Liebenden.

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Bereits zum 15. Mal feiert in Erfurt Weihbischof Reinhard Hauke einen ökumenischen Segnungsgottesdienst. "Liebe, Partnerschaft und Ehe verbindet unterschiedliche Menschen. Das bedeutet Freude und Risiko", sagte der Diözesanadministator katholisch.de. Daher liege es nahe, die Einladung für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind, konfessionell und religiös weit zu fassen. Heißt: Es sind auch jene willkommen, die keiner Kirche angehören. Da das in Thüringen rund zwei Drittel aller Menschen sind, genießt die Pastoral für Konfessionslose im Bistum Erfurt einen besonders hohen Stellenwert. "Immerhin bietet sich so auch die Möglichkeit, die christliche Sicht auf das Miteinander von Mann und Frau in Partnerschaft und Ehe darzustellen", so der Weihbischof.

Auch zu den "Kölner Valentinstagen" gehören Gottesdienste und Paarsegnungen, etwa am Dreikönigsschrein im Dom. Darüber hinaus gibt es gut ein Dutzend Veranstaltungen, darunter ein Paar-Kochabend, eine kunsthistorische Spurensuche nach Paaren im Kölner Dom, einen "GPS-Liebespfad" und eine romantische Schnitzeljagd durch die Stadt. "Es sind aber nicht nur fromme Katholiken eingeladen", betont Martin Bartsch von der Katholischen Ehepastoral im Stadtdekanat Köln. Gottesdienste für Paare am Valentinstag gibt es in der Domstadt schon seit Jahren. Auch gleichgeschlechtliche Paare seien laut Bartsch willkommen: "Wir laden bewusst offen ein." Ihm sei bewusst, dass manche im Erzbistum vielleicht deshalb nervös würden. "Aber es geht darum, die Liebe zu feiern, die Liebe zu leben."

Luftballons vor blauem Himmel
Bild: ©beerfan/Fotolia.com

Bunte Luftballons im Sommerhimmel

Nicht nur Angebote für Paare

Doch gibt es in den Bistümern nicht nur für Paare Angebote: In Mainz treffen je zehn junge Frauen und Männer, die Single sind und sich einen christlichen Partner wünschen, beim Speed-Dating aufeinander. Jeweils zu zweit tauschen sich die Teilnehmenden für sieben Minuten aus und machen sich ein erstes Bild voneinander. Nach zehn Speed-Dates bestimmt dann jeder Teilnehmende selbst, wem er oder sie die eigenen Kontaktdaten für ein besseres Kennenlernen geben möchte. Die Idee stammt vom kalifornischen Rabbi Yaacov Deyo. Der suchte 1998 nach einer geeigneten Möglichkeit, um junge, in der Diaspora verstreute jüdische Singles zusammenzubringen, um so die Chance auf die Weitergabe des Glaubens zu erhöhen.

Im Bistum Passau setzt die Kirche Zeichen: Bereits am 13. Februar hat die Ehe- und Familienpastoral dort mehrere hundert Luftballons mit Botschaften für die Liebe und einer Einladung zum Festtag der Ehejubilare im Mai steigen lassen. Das Motto "Liebe gegen Schwerkraft" erklärt der Seelsorgeamtsleiter Domkapitular Hans Bauernfeind: "Allein wird man oft nach unten gezogen, zu zweit kann man sich gegenseitig aufrichten, Mut machen und gestärkt durchs Leben gehen.“ Deswegen dürfe und solle man die Liebe feiern und zwar nicht nur an einem Tag.

Doch nicht nur in Deutschland feiert die Kirche mit den Liebenden: Im Erzbistum Wien werden mehr als 100.000 "Liebesbriefe von Gott" verteilt. Die Briefe enthalten neben Zusprüchen aus der Bibel auch eine Einladung zu einem "Rendezvous mit Gott" in einem der umliegenden Gotteshäuser. Allein in der Stadt Wien werden in 30 "Rendezvous-Kirchen" Menschen zur Begegnung erwartet.

Im Vatikan empfängt Papst Franziskus auf dem Petersplatz 20.000 Brautleute und Verlobte aus 28 Ländern zu einer Sonderaudienz. Erzbischof Vincenzo Paglia, Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie, freut sich über die große Zahl der Teilnehmer. Sie zeige, dass es Jugendliche gibt, "die gegen den Strom schwimmen und sich danach sehnen, dass ihre Liebe ewig und von Gott gesegnet ist". (fxn/KNA/dpa)