Kirchen gratulieren Macron zu Wahlsieg
Als Garant für die Einheit der Gesellschaft hat sich Frankreichs künftiger Präsident Emmanuel Macron in einer ersten Ansprache nach seiner Wahl präsentiert. Er wisse um die Gräben innerhalb der Nation, sagte Macron am Sonntagabend. "Ich weiß um den Zorn, die Angst, den Zweifel." Seine Aufgabe sei es, die Sorgen der Menschen wahrzunehmen und im Namen des Volkes Frankreich zu dienen - "mit Demut, mit Hingabe, mit Entschlossenheit", so Macron.
Knapp 75 Prozent Wahlbeteiligung
Laut vorläufigem Endergebnis entfielen knapp 66 Prozent der Stimmen in der Stichwahl am Sonntag auf den Mitte-Links-Kandidaten. Seine Kontrahentin Marine Le Pen vom rechtspopulistischen Front National kam auf rund 34 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,62 Prozent.
Viele Politiker Europas zeigten sich erfreut über den Wahlsieg Macrons. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gratulierte am Sonntagabend telefonisch. EU-Kommisionspräsident Jean-Claude Juncker zeigte sich auf Twitter glücklich, dass die Franzosen sich mehrheitlich für eine "europäische Zukunft" entschieden hätten.
Positiv fielen auch die ersten Reaktionen von Religionsvertretern aus. Der Europäische Jüdische Kongresses (EJC) in Brüssel sprach von einem "Sieg über Hass und Extremismus". Es handle sich um ein Votum "für Frankreich, für die Europäische Union und für die Demokratie", erklärte EJC-Präsident Moshe Kantor.
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Der Oberrabbiner von Frankreich, Haim Korsia, erinnerte an die Tatsache, dass der Front National gleichwohl viele Stimmen auf sich vereinen konnte. Er rief die übrigen Parteien auf, den "Schrei der Verzweiflung und Wut der Wähler" ernst zu nehmen und ihren Sorgen zu begegnen.
Der Vorsitzenden des französischen Islamrates, Anouar Kbibech, beglückwünschte auf Twitter Emmanuel Macron zu seinem Wahlerfolg, "der unserem Land den Weg zu einer brüderlichen und solidarischen Zukunft öffnet".
Vorsitzender der Bischofskonferenz gratuliert
Auch der Sprecher der katholischen Französischen Bischofskonferenz, Olivier Ribadeau Dumas, äußerte sich auf Twitter zu Macron: "Unsere Wünsche und Gebete begleiten ihn auf seiner schweren Mission im Dienste Frankreichs und zum Wohl der Gemeinschaft." Vor dem zweiten Wahlgang hatten Protestanten, Muslime und Juden zur Wahl Macrons aufgerufen; die Bischofskonferenz vermied eine Festlegung. (KNA)