Kirchenschließungen aus Angst vor Islamisten
Aus Furcht vor Übergriffen radikaler Muslime hat der indonesische Regierungsbezirk Bogor mehrere Kirchenschließungen angeordnet. Einer katholischen Sonntagsschule und zwei evangelischen Kirchen sei die Abhaltung von Gottesdiensten und anderer religiöser Veranstaltungen verboten worden, berichteten indonesische Medien am Dienstag.
Die Bezirksregierung sehe sich nicht in der Lage, die Sicherheit der Kirchen vor Angriffen einer radikalen Islamistenorganisation zu gewährleisten, sagte Nurhayanti, Regierungspräsident von Bogor. Wie viele Indonesier hat der Regierungspräsident nur einen Namen.
Regierungsbezirk ist Hochburg radikaler Muslime
Die radikale Muslimorganisation "Group 11" hatte in der vergangenen Woche mit Demonstrationen die Schließung der Kirchen gefordert. Sprecher der betroffenen Gemeinden betonten gegenüber den Medien, dass sie über sämtliche Genehmigungen des Religionsministeriums für den Betrieb der Kirchen und der Sonntagsschule verfügten.
Bogor gehört zu Westjava. Die Provinz gilt als eine Hochburg der radikalen Muslime. Laut dem Setara Institut für Demokratie und Frieden in Jakarta wurden 2016 die meisten Fälle religiöser Intoleranz aus Westjava berichtet. (KNA)