Kölner Dompropst: Silvesternacht gut verlaufen
Der Kölner Dompropst Gerd Bachner hat ein positives Fazit der Silvesterfeierlichkeiten am Kölner Dom gezogen. Natürlich seien die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Unesco-Weltkulturerbe "gewöhnungsbedürftig" gewesen, räumte Bachner am Sonntag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) ein. Aber er selbst habe, wie die meisten Besucher auch, die Kontrollen und die Anwesenheit von Polizei und Sicherheitskräften nicht als bedrohlich, sondern als beruhigend erlebt. Die allgemeine Stimmung umschrieb Bachner mit den Worten, es habe ein "gutes Miteinander" ohne Aggression geherrscht.
An Silvester 2015 war es vor allem auf der Domplatte und um den Hauptbahnhof herum zu zahlreichen sexuellen Übergriffen gegen Frauen gekommen. Bei den Tätern handelte es sich vornehmlich um junge Männer aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum. Die Vorfälle sorgten weltweit für Schlagzeilen.
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"Ich habe mich gefreut, dass wir aus Köln andere Bilder zeigen konnten als vor einem Jahr", sagte Bachner der KNA. Noch wichtiger aber sei, "dass wir wieder auf Kölns Platz Nummer eins feiern und uns freuen können, ohne Angst zu haben, dass sich solche Ereignisse wiederholen". Die Stadt Köln hatte zum Jahreswechsel rund um den Kölner Dom eine "böllerfreie" Zone eingerichtet. Ein großes Aufgebot an Polizisten sollte Übergriffe oder Handgemenge unterbinden. Kölns zentrale Rheinbrücken sowie Straßen in der Innenstadt waren zeitweilig gesperrt; für Passanten gab es Zugangskontrollen.
Das Privileg des Dompropstes
Auf dem Weg zwischen Hauptbahnhof und Kölner Dom empfing die Besucher eine Licht- und Klanginstallation des Berliner Künstlers Philipp Geist. Am Dom selbst fanden zwei Chorkonzerte statt. Laut Medienberichten wollten auch in diesem Jahr mehrere hundert Personen nordafrikanischer Herkunft ins Kölner Zentrum gelangen. Rund 1.000 Personen seien zur Rückseite des Hauptbahnhofs geleitet worden, um dort ihre Personalien aufzunehmen. Die Kölner Polizei wollte am Nachmittag in einer Pressekonferenz ihre Bilanz vorlegen.
Er selbst, so Bachner, sei um Mitternacht noch einmal in den für Besucher abgeschlossenen Dom gegangen, um dort zu beten. Das sei ein Privileg des Dompropstes und für ihn eine alljährliche Tradition. (KNA)