Forum Deutscher Katholiken verabschiedet Resolution

Laien: Glaube muss in Europa wieder aufblühen

Veröffentlicht am 24.04.2016 um 10:27 Uhr – Lesedauer: 
Bild: © KNA
Laien

Bonn/Aschaffenburg ‐ Christen sollen von ihrem Glauben selbstbewusst Zeugnis geben, fordert das Forum Deutscher Katholiken in einer Resolution. Darin wird auch zur Verkündigung unter muslimischen Geflüchteten aufgerufen.

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Christen müssten "in einer Zeit, in der christliche Tugenden besonders gefordert sind, selbstbewusst und überzeugend Zeugnis geben". Zugleich beklagten die Teilnehmer, dass sich immer mehr Menschen aus dem Glauben und den Dogmen das heraussuchten, was zum eigenen Lebensstil und zur eigenen Meinung passe. Dadurch entstehe "eine Art Privatglaube". Zum anderen gebe es einen Mangel an Glaubenswissen. Gläubige Menschen würden aber auch lächerlich gemacht oder bekämpft, wenn sie über das Christentum sprächen.

In der Resolution wird zudem beklagt, dass es immer schwerer werde, auch im eigenen Umfeld für den christlichen Glauben einzutreten. "Kreuze werden abgehängt, Kirchen entwidmet, Christen beschimpft oder in extremistischen Kreisen verortet, in denen sich ein Christ per definitionem gar nicht aufhalten kann."

Die Unterzeichner der Resolution rufen weiter dazu auf, muslimischen Flüchtlingen die Möglichkeit nahezubringen, Christen zu werden. Es brauche eine Grundhaltung, bei der der "innige Wunsch" gehegt werde, "dass viele Muslime die Botschaft und Person Jesu Christi kennenlernen, ihn als Erlöser annehmen und als Sohn Gottes verehren", heißt es im Aufruf. Das katholische Gemeindeleben müsse so gestaltet werden, dass suchenden Muslimen eine geistliche Heimat vermittelt werde. Sie hätten nun das erste Mal die Chance, ungehindert in Weltanschauungsfragen eine eigene Entscheidung zu treffen.

Gastfreundschaft für Christen soll Priorität haben

Zugleich wird in der Erklärung gefordert, der Verantwortung gegenüber den hilfesuchenden Flüchtlingen "soweit möglich gerecht zu werden". Dabei müsse die Gastfreundschaft gegenüber den Christen unter ihnen Priorität genießen. "Diese Aufgabe ist dringend und duldet keinen Aufschub." In muslimischen Ländern erlitten sie Drangsalierung, Verfolgung, Enteignung, Vertreibung und Ermordung. "Es ist bekannt geworden, dass sich Einschüchterung, Schikane und Anfeindung durch die mehrheitlich muslimischen Gruppen in den Flüchtlingsheimen bei uns in Deutschland fortsetzen." Deshalb sei es Aufgabe der Gemeinden, Kontakt mit den christlichen Asylbewerbern aufzunehmen. (kim/KNA)

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