Langjähriger Weihbischof Ziegelbauer gestorben
Der langjährige Augsburger Weihbischof Max Ziegelbauer ist tot. Er starb am Montagabend im Alter von 93 Jahren in seiner Heimatstadt Memmingen, wie die Diözese am Dienstag in Augsburg mitteilte. Bischof Konrad Zdarsa würdigte die Verdienste des Verstorbenen um Liturgie und Seelsorge.
Ziegelbauer zählte zu den ältesten Geistlichen des Bistums Augsburg und wirkte dort von 1983 bis 1998 als Weihbischof. Im Mai 2015 konnte er sein 65-jähriges Priesterjubiläum feiern. Seinerzeit sprach er von vielen schönen Momenten, die er mit Gottes Hilfe in seiner Zeit als Priester habe erleben dürfen. Ihm sei es darum gegangen, die Menschen zu einem sinnvollen Leben zu führen. "Mein innigster Wunsch ist es deshalb auch, dass sich die Menschen nicht von Gott verabschieden", sagte er.
1950 zum Priester geweiht
Ziegelbauer wurde am 6. September 1923 in Memmingen geboren und 1950 zum Priester geweiht. Er war Kaplan und Domvikar in Augsburg sowie Sekretär des damaligen Bischofs Joseph Freundorfer, ehe er ab 1956 die Memminger Pfarrei Mariä Himmelfahrt aufbaute. 1965 wurde Ziegelbauer Dompfarrer in Augsburg, wo er ein Jahr später die Leitung des bischöflichen Seelsorgeamts übernahm. Als Weihbischof gab er sich den Wahlspruch "Fundata supra petram" (Auf Fels gegründet). Seinen Ruhestand verbrachte der Geistliche in seiner Heimatstadt, wo er 1993 zum Ehrenbürger ernannt wurde.
Zdarsa erklärte, der Verstorbene habe sein ganzes Leben in den Dienst des Herrn gestellt. "Mit großer geistiger Wachheit hat er bis zuletzt die Entwicklungen in der Kirche wahrgenommen und begleitet." Ziegelbauer habe sein priesterliches Wirken stets auf die heilige Messe ausgerichtet, dabei aber nie den Blick auf die Sorgen und Nöte der Gläubigen vergessen.
Autor mehrerer Bücher
Ziegelbauer ist auch als Autor mehrerer Bücher hervorgetreten. 1971 erschien "Der Kirche auf der Spur", es folgte "Jugend, willst du noch katholisch sein?" (1983). Der Band "Mann der Kirche im Zeitalter der Glaubensspaltung" von 1986 befasste sich mit dem Ingolstädter Theologen und Luthergegner Johann Eck. Zudem gab der Weihbischof 1992 das Buch "Vom christlichen Glauben geprägt. Katholischer Kulturkongress in Augsburg" heraus. (KNA)