Linken-Politiker Ramelow ist gegen Abtreibungen
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow ist gegen Schwangerschaftsabbrüche. "Ich bin ein Gegner der Abtreibung", bekannte der Linken-Politiker laut einem Bericht der "Südwest Presse". Ramelow stellte sich bei einer Veranstaltung am Kloster Blaubeuren in Baden-Württemberg am vergangenen Freitag der Frage "Linker und Christ – wie geht das zusammen?".
Bei der Veranstaltung wurde Ramelow nach der Position seiner Parteigenossin Sarah Wagenknecht zum Thema Abtreibung gefragt, heißt es im Bericht weiter. "Ich muss nicht alles gut finden, was sie sagt", sagte Ramelow dazu. Die Bundestags-Fraktionsvorsitzende Wagenknecht tritt nach eigenen Angaben für eine ersatzlose Streichung des Paragraphen 218 ein, der Abtreibungen in Deutschland verbietet. Laut Südwestpresse habe Ramelow ihr weiter empfohlen, darüber in einen "innerfamiliären Diskurs" mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine zu gehen, der ebenfalls zu den bekennenden Christen in der Linken gehöre. Dem widersprach der Ministerpräsident am Montag jedoch in einer Stellungnahme. Er habe keinesfalls ausdrücken wollen, im Widerspruch zu seiner Parteigenossin zu stehen. Vielmehr würde Ramelow die Forderung nach der Abschaffung des geltenden Abtreibungsverbots sogar teilen. "Ich habe allerdings aus meiner persönlichen Überzeugung als Christ keinen Hehl gemacht, dass ich Abtreibung nicht befürworte und als Mittel der Geburtenkontrolle ablehne", so Ramelow in der Stellungnahme.
Die Bibel prägt Ramelows politische Vorstellungen
Beim Vortrag positionierte der Linken-Politiker sich weiter als "demokratischen Sozialisten". Seine politischen Vorstellungen leite er dabei auch aus seinem protestantischen Glauben ab. Große Bedeutung habe dabei etwa die in der Bibel fest verankerte Forderung, mit den Armen zu teilen, so der Ministerpräsident. Sein Anspruch sei, "jeden Tag die Welt ein bisschen lebenswerter und gerechter gestalten". Bodo Ramelow ist seit Ende 2014 der bundesweit erste Ministerpräsident der Partei "Die Linke". Der Protestant setzt sich unter anderem dafür ein, die Diskriminierung von Christen in der ehemaligen DDR aufzuarbeiten. (kim)
17.10., 11 Uhr: Ergänzt um Stellungnahme Ramelows