Christen sehen Einschüchterungsversuch vor Wahlen

Marienstatue in Indien geköpft

Veröffentlicht am 20.02.2017 um 13:30 Uhr – Lesedauer: 
Kriminalität

Mumbai ‐ Am Dienstag finden in Mumbai Kommunalwahlen statt. Auch eine ungewöhnlich hohe Zahl von Katholiken gehört zu den Kandidaten. War der Angriff auf die Statue ein Einschüchterungsversuch?

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Indische Christen haben die Enthauptung einer Marienstatue in Mumbai als Einschüchterungsversuch vor der Kommunalwahl an diesem Dienstag kritisiert. Die Statue sei am Sonntag in Kurla, einem von Katholiken dominierten Viertel von Mumbai, von Männern auf Motorrädern zerstört worden, berichtete der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Montag unter Berufung auf einen Sprecher der Diözese. Mumbai, mit rund 13 Millionen Einwohnern die größte Stadt Indiens, wird von der hindu-nationalistischen "Shiv Sena" (Shivas Armee) regiert.

Joseph Dias, Vorsitzender der Laienorganisation Catholic Secular Forum, wertete die Tat als Versuch, Angst unter katholischen Wählern zu schüren. "Das steht in direktem Zusammenhang mit der Wahl." Laut Dias hat die Vereinigung "Church in the City", bestehend aus rund 100 katholischen Organisationen, eine "ungewöhnlich hohe Zahl" katholischer Kandidaten in den von Christen bewohnten Stadtteilen aufgestellt. Dies habe bei einigen politischen Parteien zu Unmut geführt. "Jetzt wollen sie die Katholiken durch Einschüchterungsversuche davon abhalten, zur Wahl zu gehen", sagte Dias. (KNA)

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