DBK-Vorsitzender sprach auf der Jahrestagung des Katholischen Siedlungsdienstes

Marx: Wohnungsbau als sozialethische Aufgabe

Veröffentlicht am 03.05.2016 um 17:55 Uhr – Lesedauer: 
Gesellschaft

Bamberg ‐ Besonders auf die Armen, die Familien und die Flüchtlinge müsse beim Wohnungsbau geschaut werden: Das sagte Kardinal Reinhard Marx auf der Jahrestagung des Katholischen Siedlungsdienstes.

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Auch die Flüchtlinge müssten im Blick behalten werden. Migration und Integration seien die Schlüsselthemen der Zukunft. "Wir brauchen Überlegungen, wie wir Menschen zueinander bringen", fügte Marx aus Anlass der Jahrestagung des Katholischen Siedlungsdienstes (KSD) hinzu, des Bundesverbandes für Wohnungswesen und Städtebau der katholischen Kirche in Deutschland. Besonders müsse auf die Armen und die Familien geschaut werden. Dabei gelte es, generationenübergreifend zu denken.

Auftrag des KSD sei es, Wohnungsbau als sozialethische Aufgabe zu begreifen, fügte der Kardinal hinzu. Dafür gelte es, gute Architekten einzuladen und international zu denken. Marx rief dazu auf, etwa in Zukunftswerkstätten zu überlegen, was in 50 oder 100 Jahren nötig sein werde. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick betonte gleichfalls, dass die kirchlichen Wohnungsbauunternehmen vor allem die Interessen von sozial Schwachen im Blick zu behalten hätten. Das Bauen müsse in der Gesellschaft zum Segen werden und nicht zum Fluch. Im kommerziellen Wohnungsbau stünden Familien, insbesondere kinderreiche, oft an letzter Stelle, so Schick. Für Studenten fehle vielerorts der nötige Wohnraum, und auch die Flüchtlinge bräuchten für die Integration Wohnungen. Die Kirche baue deshalb aus Verantwortung für die Menschen, die ein Dach über dem Kopf bräuchten.

Integration der Flüchtlinge als Aufgabe

Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Karl Jüsten, nannte ebenfalls die Integration der Flüchtlinge als Aufgabe, die sich dem KSD verstärkt stelle. Deshalb müsse die Zusammenarbeit von Siedlungswerken, Gemeinden und Bistümern weiter verbessert werden. Jüsten gehört für die Bischofskonferenz dem KSD-Vorstand an. Die Versammlung stand unter dem Motto "Wohnbau ist Dombau - einst wie heute!". Das Zitat geht auf Kardinal Julius Döpfner (1913 bis 1976) zurück, der als Bischof von Würzburg nach dem Krieg für den Wohnungsbau eintrat. Seit mehr als 60 Jahren sind die kirchlichen Wohnungsunternehmen und Siedlungswerke der deutschen Diözesen im Dachverband KSD zusammengeschlossen. Er hat seinen Sitz in Berlin. (KNA)