Papst Franziskus bekundet Ägyptern sein Beileid

Medien: Mindestens 25 Tote bei Explosion in Kirche

Veröffentlicht am 09.04.2017 um 10:35 Uhr – Lesedauer: 
Medien: Mindestens 25 Tote bei Explosion in Kirche
Bild: © Open Doors
Ägypten

Kairo ‐ Bei der Explosion in der nordägyptischen Stadt Tanta sind dem Staatsfernsehen zufolge mindestens 25 Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt worden. Der Papst bekundete bereits sein Beileid.

  • Teilen:

Bei einer Explosion in einer Kirche in der nordägyptischen Stadt Tanta sind dem Staatsfernsehen zufolge mindestens 25 Menschen getötet worden. Mehr als 50 weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete der Sender am Sonntag. Sicherheitskräfte hätten den Tatort weitgehend abgesperrt.

Mittlerweile soll auch die Ursache für die Detonation in der koptischen St. Georgs-Kirche bekannt sein. Demnach handelte es sich um einen in der Kirche unter einem Stuhl angebrachten Sprengsatz. "Der Terrorismus trifft Ägypten erneut, dieses Mal an Palmsonntag", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ahmed Abu Seid, auf Twitter. Es sei eine weitere widerwärtige Tat gegen alle Ägypter.

Weitere Explosion in Alexandria

Kurze Zeit später soll es auch zu einer Explosion bei einer Kirche in der Hafenstadt Alexandria gekommen sein. Laut Staatsfernsehen wurden dabei mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt. Der Sender bezog sich dabei auf Angaben aus dem Gesundheitsministerium. Die staatliche Zeitung "Al-Ahram" berichtete, die Explosion außerhalb des koptischen Gotteshauses St. Markus sei durch einen Selbstmordattentäter verursacht worden, der zuvor am Einlass in die Kirche gehindert worden sei.

Papst Franziskus hat unterdessen dem Oberhaupt der koptischen Kirche, Papst Tawadros II., und dem ägyptischem Volk sein Beileid bekundet. Er sei den Angehörigen der Opfer nahe und bete für eine Umkehr jener, die Terror, Gewalt und Tod säten, sagte der Papst am Sonntag zum traditionellen Angelus-Gebet auf dem Peterplatz. Franziskus gedachte auch der Opfer des Terroranschlags von Stockholm. Vom 28. bis 29. April reist der Papst nach Kairo. Dort ist auch eine Begegnung mit Tawadros II. vorgesehen.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Etwa zehn Prozent der mehr als 94 Millionen Bewohner Ägyptens sind Christen. Sie leben trotz vereinzelter Spannungen weitgehend friedlich mit der muslimischen Bevölkerungsmehrheit zusammen. Bei einem schweren Bombenanschlag auf die koptische Markus-Kathedrale in Kairo im Dezember waren allerdings fast 30 Menschen getötet worden. Damals bekannte sich die Terrormiliz IS zu der Tat. Ein Ableger des Islamischen Staates treibt im Nordsinai in Ägypten sein Unwesen und kündigte in Propagandavideos Angriffe auf Christen an.

Im Februar flohen Hunderte ägyptische Christen aus dem Norden der unruhigen Sinai-Halbinsel. Vorangegangen war eine Mordserie an Mitgliedern der religiösen Minderheit, hinter der die Terrormiliz IS vermutet wurde. (bod/dpa/KNA)

09.04., 11:22 Uhr: aktualisiert um weitere Details; Zahl der Toten mittlerweile auf 25 gestiegen

09.04., 11:39 Uhr: aktualisiert um Statement des Außenministeriums

09.04., 13.17 Uhr: aktualisiert um Beileidsbekundung des Papstes

09.04., 13:40 Uhr: aktualisiert um Informationen zu Alexandria