Zum Welthundetag: Die legendären Bernhardiner haben Kirchenbezug

Mehr als ein Rettungshund

Veröffentlicht am 10.10.2016 um 14:15 Uhr – Lesedauer: 
Mehr als ein Rettungshund
Bild: © KNA
Buntes

Bonn/Vatikanstadt ‐ Am heutigen Welthundetag sei auf eine Hunderasse verwiesen, die eng mit einem katholischen Orden verbunden ist – und auch mit dem Vatikan. Denn Franziskus mag offenbar Hunde.

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Am Rande einer Generalaudienz auf dem Petersplatz streichelte Papst Franziskus im Juni den damals 17 Monate alten Bernhardiner "Magnum" aus der Schweiz. Dessen Begleiter Claudio Rossetti beantwortete dem Pontifex seine Fragen zu dem Vierbeiner: "Als der Papst Magnum sah, fragte er gleich, wo denn das Fässchen ist, dass die Bernhardiner normalerweise um den Hals tragen." Rossetti habe Franziskus erklärt, dass Magnum dafür noch zu klein sei. Daraufhin der Papst: "Dann muss er noch mal mit dem Fass wiederkommen, wenn er größer ist."

Päpstlicher Segen für Magnum

Der Bernhardiner und Rossetti waren mit einer Delegation der Stiftung "Fondation Barry" nach Rom gekommen. Sie setzt sich dafür ein, den Alpenübergang "Großer Sankt Bernhard" nebst Hospiz und Hundezucht ins Weltkulturerbe aufnehmen zu lassen. Die Stiftung hat die Zucht der berühmten Bernhardiner von den Chorherren vom Sankt Bernhard übernommen. Rossetti ist ihr Geschäftsführer.

Franziskus habe sich sehr für das Projekt der Stiftung interessiert und ihr für ihren Weltkulturerbe-Antrag seinen Segen erteilt. Das sei sehr ermutigend gewesen, sagte Rossetti - "auch wenn es noch Jahre dauern wird, unser Ziel zu erreichen". Zum Abschluss der kurzen Begegnung habe Franziskus auch den Bernhardinerhund gesegnet.

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Video: © KNA/Vorschaubild: Sandra Präg/pixelio.de

Verkuppeln im Kloster: Die Franziskaner züchten wieder Bernhardiner.

Geschichten und Legenden

Die legendären Hunde sind für viele Touristen zu einem Symbol der Schweiz geworden. Im neunten Jahrhundert ließ der heilige Bernhard von Menthon laut Überlieferung auf der Passhöhe knapp 2.500 Meter über dem Meeresspiegel ein Hospiz bauen. Reisende und Pilger erhielten dort in einsamer Höhe von den Mönchen Nahrung und Unterkunft. Um 1750 richteten Mönche auf dem Sankt Bernhard erstmals "Bernhardiner" zur Begleitung und gegebenenfalls Rettung von Pilgern ab. Die Vorfahren der Hunderasse stammen vermutlich aus Syrien.

Der bekannteste Rettungshund war Barry, der soll im Gebiet des Großen Sankt Bernhard 40 Menschen das Leben gerettet haben, bevor er 1814 starb und ausgestopft wurde. Dass Bernhardiner ein Schnapsfass um den Hals trugen, um die Geretteten mit einem Schluck des "Lebenselixiers" zu versorgen, haben Historiker inzwischen als Legende eingestuft. Als Rettungshunde werden Bernhardiner heute nur noch selten eingesetzt; häufiger sind sie als Therapiehunde im Einsatz. Diese "Therapiehelfer auf vier Pfoten" werden gezielt in einer tiergestützten medizinischen Behandlung eingesetzt. (sth/KNA)