Mehr Einsatz für minderjährige Migranten gefordert
Beim Einsatz für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nicht nachzulassen, dazu rufen die deutschen und französischen Bischöfe angesichts des Welttags des Migranten und Flüchtlings 2017 auf. In einer gemeinsamen Stellungnahme erklären der deutsche Migrationsbischof Stefan Heße und sein französischer Amtsbruder Georges Colomb am Mittwoch, das unermessliche Leid der jungen Menschen dürfe gerade Christen nicht kalt lassen. "Jeder von uns muss sich fragen, wie er dazu beitragen kann, dass die Wunden minderjähriger Migranten heilen und sie in unseren Ländern eine neue Heimat finden."
Kirche und Staat sind gefragt
Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen müsse die Kirche ihre bestehenden Angebote für jugendliche Flüchtlinge noch ausweiten. Mit ihren Schulen, Wohlfahrtseinrichtungen, Jugendorganisationen, kirchlichen Verbänden und Ordensgemeinschaften verfüge sie bereits über zahlreiche Ressourcen, um die jungen Leute auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten.
Aber auch die staatlichen Stellen müssten ihrer Verantwortung nachkommen. "Das Recht auf Kindheit ist unter allen Umständen zu respektieren", schreiben Heße und Colomb. Das gäben die Genfer Flüchtlingskonvention und ähnliche Abkommen vor. Jedes Kind, unabhängig von Herkunft und Status müsse in einer sicheren Umgebung leben, lernen, spielen und lachen können. Die Bischöfe dankten zudem allen Menschen, die sich bereits für minderjährige Flüchtlinge einsetzen und riefen zum Gebet für die Migranten auf.
Seit 1914 Welttag des Migranten
Die katholische Kirche begeht seit 1914 den Welttag des Migranten und Flüchtlings - weltweit im Januar, in Deutschland allerdings erst im Rahmen der Interkulturellen Woche, in diesem Jahr am 29. September. (gho/KNA)