Russisch-orthodoxer Metropolit sieht Stand der Vorbereitungen kritisch

Metropolit hält orthodoxes Konzil für unrealistisch

Veröffentlicht am 06.06.2016 um 17:30 Uhr – Lesedauer: 
Hilarion Alfejew
Bild: © KNA
Orthodoxie

Moskau ‐ Wird das orthodoxe Konzil tatsächlich stattfinden? In jüngster Zeit häufen sich die Anzeichen für ein Scheitern. Nun äußerte auch ein Sprecher des Moskauer Patriarchats starke Zweifel.

  • Teilen:

Die russisch-orthodoxe Kirche sei zwar bereit zu dem Konzil, betonte Hilarion. "Aber ich halte eine solche Entwicklung (ein erfolgreiches Vortreffen) für sehr unwahrscheinlich, weil zu wenig Zeit bleibt", sagte er der Agentur Interfax zufolge.Von dem Konzil werden Impulse für den weiteren Kurs der Orthodoxie erwartet, die in mehr als ein Dutzend eigenständige Kirchen zersplittert ist. Die orthodoxen Kirchen erkennen als letztes gemeinsames Konzil jenes von Nicäa (heutige Türkei) im Jahr 787 am. Seither hatten die Ostkirchen an keinem weiteren Konzil teilgenommen.

Erst vergangene Woche hatte die bulgarische Kirche Bedingungen gestellt und mit Boykott gedroht. Der russische Kirchenvertreter erklärte, dass zahlreiche Dokumente noch überarbeitet werden müssten. Zudem sei Moskau beunruhigt, dass neben den Bulgaren auch andere Kirchen absagen könnten. Daher halte er ein Konzil erst im kommenden Jahr für realistisch, sagte Hilarion, der die Außenbeziehungen des Patriarchats leitet. (kim/dpa)

Linktipp: Scheitert das orthodoxe Konzil?

Nach jahrelanger Vorbereitung könnte das Panorthodoxe Konzil nun doch ausfallen: Die bulgarisch-orthodoxe Kirche droht, das Treffen platzen zu lassen, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden.