Autorenpaar veröffentlicht mit "O sole mio!" seinen vierten Papstkrimi

Mord an der Amalfiküste

Veröffentlicht am 06.08.2016 um 16:35 Uhr – Von Barbara Just (KNA) – Lesedauer: 
Literatur

München ‐ Urlaub in Bella Italia: Gutes Essen, schöne Landschaften, Planschen im Mittelmeer. Doch dann wird ein Freund tot aufgefunden ... - Im Papst-Krimi "O sole mio!" löst "Petrus II." seinen vierten Fall.

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So sieht Erholung für das Oberhaupt der katholischen Kirche aus - zumindest auf dem Cover des neuen Papstkrimis. Schon zum vierten Mal lassen Johanna Alba und Jan Chorin, und zwar unter dem Titel "O sole mio!", ihren unkonventionellen Protagonisten auf Verbrecherjagd gehen. Denn selbst wenn er Urlaub macht, gilt das noch lange nicht für das Böse.

Rom im August - das ist jene Zeit, in der die Bewohner aus der heißen Hauptstadt ans Meer flüchten. Selbst Päpste zieht es dann in der Regel in die Sommerresidenz Castel Gandolfo, wo von den Albaner Bergen immer ein kühles Lüftchen herüberweht. Nur Franziskus bleibt bekanntlich lieber im Vatikan, der fiktive Petrus II. dagegen träumt von der Amalfiküste. Mit List gelingt es ihm, den Fängen seiner gestrengen Haushälterin Schwester Immaculata zu entkommen. Während sein früherer Studienfreund offiziell Rom besucht, macht er inkognito dessen Urlaubsvertretung in einer kleinen Landpfarrei.

Und dann ist der Spielkamerad plötzlich tot

Als römischer Pfarrer, der sonst in einem Altenheim lebt, kommt er ins fiktive Meravilla östlich von Positano. Die Umstellung fällt ihm nicht schwer, noch dazu bei einer so netten und couragierten Haushälterin, wie er sie in Marietta findet. Die kann nicht nur gut Spezialitäten der Region kochen und den traumhaften Garten pflegen, sondern sie bringt ihm sogar das Schwimmen bei. Schnell fügt sich der Urlauber ins alltägliche Leben des Fischerortes ein, doch dann wird auf einmal sein Boccia-Partner Raffaele tot im Meer aufgefunden. War es ein Unfall, wie die Polizei vermutet, oder am Ende doch Mord?

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Um dies herauszufinden, muss Petrus tief in der Vergangenheit des Ortes, der Menschen und vor allem des an der Küste gelegenen Hotels "Azzuro" schürfen. Mit seiner bereits verstorbenen Frau Anna hatte Raffaele die einstige Nobelherberge geführt und war mittlerweile dabei, dessen Geschichte aufzuschreiben. Denn in den glorreichen 1960er Jahren gab sich die Prominenz dort die Klinke in die Hand. Weshalb Raffaeles Tochter Laura das Hotel im Sinne der Sixties wiederbeleben möchte.

Tatsächlich schätzten damals Hollywoodstars und Millionäre das Dolce Vita an der Amalfi-Küste. US-Präsidentengattin Jackie Kennedy weilte dort ebenso wie der Industrielle Giovanni Agnelli. Drei Wochen lang soll sie ihm im Sommer 1962 nicht von der Seite gewichen sein. Mit solch echten Fakten haben die Autoren ihren witzigen Sommerkrimi vermischt, in dem sie zugleich die Geheimnisse und Bräuche des italienischen Südens miteinzubinden versuchen.

Auch jetzt sind die Hotelgäste nicht ohne. So geistert eine exzentrische Schriftstellerin herum, die an einer Jackie-Biografie arbeitet und um der wahren Recherche willen zeitweise in deren Identität schlüpft. Ein abgehalfterter TV-Koch wiederum versucht, den Frauen des Ortes in die Töpfe zu schauen, um mit Spezialrezepten aus dem Land, wo die Zitronen blühen, seine Karriere wieder anzukurbeln.

Eine adelige Pressesprecherin und ein hübscher Sekretär

Dann taucht noch ein Frauenduo zum Ferienmachen auf: Contessa Giulia, die aus altem Adel stammende attraktive Pressesprecherin des Papstes, und ihre schillernde Tante Eugenia, reich geworden durch mehrere Ehen. Giulia trifft fast der Schlag, als sie ihren in Castel Gandolfo wähnenden Chef beim Requiem für den Hotelbesitzer am Altar stehen sieht. Einmal entdeckt, weiß Petrus seine Mitarbeiterin und deren Tante in seine Ermittlungen geschickt einzubinden.

Selbst seinem Sekretär, dem gut aussehenden Padre Francesco, weist Petrus eine Rolle zu. Der Ordensmann, sonst der Armut verschrieben, mietet sich als reicher Agnelli-Verwandter im Hotel ein, Luxusjacht inklusive. Dies alles sorgt für köstliche Verwicklungen, bis am Ende die Wahrheit ans Licht kommt. Dann kann der Papst endlich wirklich Urlaub machen.

Von Barbara Just (KNA)