Nach Missbrauchsvorwürfen: Pell zurück in Australien
Kardinal George Pell ist nach Vorwürfen des Kindesmissbrauchs in seine Heimat Australien zurückgekehrt. Im lokalen Fernsehen war zu sehen, wie Pell am frühen Montagmorgen (Ortszeit) den Flughafen von Sydney mit einer Polizeieskorte verließ. Pell muss in Melbourne vor Gericht erscheinen, nachdem australische Behörden ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet hatten.
Pell bestreitet die Vorwürfe
Der 76-jährige Pell leitet das Wirtschaftssekretariat des Vatikans und ist Finanzchef des Vatikan. Ende Juni hatte er sich vorübergehend von Papst Franziskus beurlauben lassen. Es ist das erste Mal, dass gegen einen so hohen Würdenträger wegen Kindesmissbrauchs ermittelt wird.
Pell bestreitet die Vorwürfe. "Die Anschuldigungen sind falsch", hatte er bei seiner Beurlaubung gesagt. Er freue sich darauf, die Vorwürfe vor Gericht zu widerlegen, hieß es nun. Es soll bei den Ermittlungen um mehrere Taten gehen, die mehrere Jahrzehnte zurückliegen.
Was genau Pell vorgeworfen wird, ist unklar. Das Gericht erklärte lediglich, dass es "mehrere Beschwerdeführer" und "mehrere Anklagepunkte" gibt, die sich auf "vergangene Sexualdelikte" beziehen. Weitere Details dürften nicht veröffentlicht werden, bekräftigte das Gericht am Montag (gho/dpa).
10.07.2017, 11.10 Uhr: ergänzt um das Statement des Gerichts