Neue Blutreliquie für den Kölner Dom
Der Kölner Dom erhält eine neue Reliquie von Papst Johannes Paul II. Kardinal Rainer Maria Woelki wolle eine ihm zum 60. Geburtstag vom Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz geschenkte Blutreliquie des Heiligen der Kathedrale überlassen, teilte das Erzbistum Köln am Dienstag mit. Die erste Reliquie, ebenfalls Blutstropfen des Papstes aus Polen, war Anfang Juni aus dem Dom gestohlen worden. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.
"Das ist wirklich ein außerordentliches Geschenk", zeigte sich Dompropst Gerd Bachner erfreut. Der Schmerz über den Verlust der ersten Reliquie sei immer noch da, werde aber durch die neue Reliquie "ein wenig gemildert". Das gesamte Domkapitel sei froh, dass der Kardinal den Dom in dieser Weise unterstütze.
Polizei hat Ermittlungen eingestellt
Unbekannte hatten Anfang Juni einen Schaubehälter, ein sogenanntes Reliquiar, im nördlichen Querhaus des Kölner Doms aufgebrochen und die in einem Glasröhrchen enthaltene Blutreliquie des früheren Papstes gestohlen. Das Domkapitel hatte eine Belohnung von 1.500 Euro für die Wiederbeschaffung ausgesetzt. Anfang August stellte die Polizei die Ermittlungen ein. Auch Bachner rechnet kaum noch damit, die Reliquie wiederzuerlangen.
Bis die neue Reliquie im Dom zu sehen sein wird, kann den Angaben zufolge noch einige Zeit vergehen. Zunächst solle sie in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Bildhauer Bert Gerresheim in ein Reliquiar eingesetzt werden. Die offizielle Übergabe werde dann in einer feierlichen Zeremonie erfolgen, so das Erzbistum.
Vor drei Jahren hatte Dziwisz bereits die erste Reliquie an den damaligen Kölner Kardinal Joachim Meisner überreicht. Der polnische Erzbischof hatte Papst Johannes Paul II. während dessen Amtszeit als Privatsekretär gedient. Er war einer der wenigen, die beim Tod des Papstes am 2. April 2005 in seinen Gemächern anwesend waren. (KNA/jhe)