Kölner Generalvikar: Geist von Taize wichtige Inspiration seiner Arbeit

"Offenheit, Gemeinschaft, Christusnähe"

Veröffentlicht am 14.08.2015 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Generalvikar Dominik Meiering
Bild: © KNA
Taizé

Taize/Köln  ‐ Der neue Kölner Generalvikar Dominik Meiering sieht im Geist von Taize eine wichtige Inspiration seiner Arbeit. Durch die ökumenische Gemeinschaft habe er lernen können, "was eine lebendige Kirche ausmacht und was es dafür braucht".

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Der 45-Jährige äußerte sich aus Anlass der Gedenk- und Solidaritätswoche der ökumenischen Gemeinschaft, die am Sonntag endet. Vor zehn Jahren, am 16. August 2005, wurde der Taize-Gründer Frere Roger (1915-2005) von einer verwirrten Frau erstochen. Zur gleichen Zeit fand beim Kölner Weltjugendtag (WJT) in der Kirche Sankt Agnes ein großes Taize-Gebet mit Tausenden Jugendlichen statt. Kaplan dort und Taize-Beauftragter des WJT war damals Meiering.

Von Taize habe er lernen können, "was eine lebendige Kirche ausmacht und was es dafür braucht", so der Generalvikar. Als Beispiel nannte er "Offenheit, Gemeinschaft, Christusnähe, den wachen Blick für den anderen". Diese Erfahrung fließe auch in seine Arbeit ein.

"Zeitgemäße Antworten aus dem Evangelium"

Meiering betonte, Taize und Frere Roger seien "nicht nur ein Stück Kirchen- und Theologiegeschichte", sondern blieben aktuell. Dafür spreche auch die weiter wachsende Zahl der jugendlichen Besucher dort. Besonders habe ihn selbst als Jugendlicher die "Heiligkeit dieses Mannes und die Klarheit seines Denkens" begeistert, so der Generalvikar. "Er hat alles, was die Zeit jeweils erforderte, genau beobachtet - und konnte auf vieles eine zeitgemäße Antwort aus dem Evangelium geben."

Meiering erinnerte daran, dass sich letztlich auch die Idee der Weltjugendtage "ein wenig" Frere Roger verdanke. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sei fasziniert von den internationalen Jugendtreffen in Taize gewesen. Auch Ablauf und Programm dieser Treffen seien sehr vergleichbar mit den heutigen Weltjugendtagen. Nach der Ermordung von Frere Roger sei es daher "nur folgerichtig" gewesen, dass Benedikt XVI. (2005-2013) die Brüder von Taize nach dem Abschlussgottesdienst des WJT persönlich empfangen und ihnen sein Beileid ausgesprochen habe.

Meiering begleitete als früherer Stadtjugendseelsorger in Köln zahlreiche Jugendgruppen nach Taize. Er reist auch am Wochenende nach Burgund, um Sonntag an der großen Gebetsfeier mit geschätzt rund 7.000 Besuchern teilzunehmen. (KNA)