"Heilige und Große Synode" soll im Juni beginnen

Orthodoxes Konzil findet auf Kreta statt

Veröffentlicht am 25.01.2016 um 09:55 Uhr – Lesedauer: 
Orthodoxie

Genf ‐ Die "Heilige und Große Synode" der Orthodoxie soll im Juni auf Kreta stattfinden. Das haben die Vertreter der 14 byzantinischen Kirchen am Sonntag beschlossen. Der Moskauer Patriarch Kyrill I. hatte ein Treffen in der Türkei infrage gestellt.

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Die "Heilige und Große Synode der Orthodoxie" war vor zwei Jahren vom Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel und Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Bartholomaios I., nach Istanbul einberufen worden. Bereits die vorbereitende Versammlung, die jetzt in Chambesy tagt, sollte ursprünglich am Patriarchatssitz in Istanbul stattfinden. Auf Drängen der russisch-orthodoxen Kirche wurde sie in die Schweiz verlegt.

Der Moskauer Patriarchen Kyrill I. hatte am Wochenende in Chambesy als Konzilsort die Mönchsrepublik vom Heiligen Berg Athos in Nordgriechenland vorgeschlagen. Als Grund nannte er nach Angaben seines Sprechers die große Symbolik dieses Ortes für die Weltorthodoxie. Seit dem Abschuss eines russischen Militärflugzeugs durch die türkische Armee im November warnt die Regierung in Moskau seine Bürger vor Reisen in die Türkei. Kyrill I. lehnt wegen der Spannungen Istanbul als Konzilsort ab.

Vorschlag Rhodos scheitert an den Finanzen

Bartholomaios I. widersprach dem nicht. Das Ökumenische Patriarchat machte sich zunächst für die griechische Insel Rhodos stark. Dort hatten schon 1961 die gesamtorthodoxen Synodenvorbereitungen begonnen. Ein Konzil auf Rhodos wäre jedoch auf staatliche Zuschüsse angewiesen, die angesichts der Finanzkrise Griechenlands unmöglich geworden sind. So setzte sich das Angebot des Metropoliten von Frankreich, Emmanuel Adamakis, durch, die Große Synode in seiner Heimat Kreta abzuhalten. Adamakis gilt als "Finanzminister" von Bartholomaios I. Die unter Konstantinopel "halbautonome" Kirche von Kreta wird als wohlhabend genug eingeschätzt, um sich das Konzil leisten zu können.

Kyrill I. verurteilte bei der Konzilsvorbereitungstreffen Übergriffe gegen seine Kirche in der Ukraine. Schismatiker und Nationalisten hätten ihr mehr als 30 Gotteshäuser weggenommen und würden mindestens zehn weitere bedrohen. Das Patriarchat von Konstantinopel müsse sich deutlicher von den beiden ukrainischen Kirchen distanzieren, die sich vom Moskauer Patriarchat abgespalten haben.

Das vorbereitende Gipfeltreffen soll bis Donnerstag dauern. Das panorthodoxe Konzil soll die Einheit der Orthodoxie stärken und ihren künftigen Kurs festlegen. Damit verbunden wären auch Folgen für den Dialog mit Katholiken und Protestanten. (KNA)

12:40 Uhr: Ergänzt um weitere Informationen zu den Beratungen

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