Kloster soll spirituelles Zentrum und Wallfahrtsort werden

Österreich bekommt erstes orthodoxes Kloster

Veröffentlicht am 11.12.2017 um 14:40 Uhr – Lesedauer: 
Orthodoxie

Eisenstadt ‐ Ein kleiner Ort im Burgenland wird Standort des ersten orthodoxen Klosters Österreich. Damit erfülle man auch einen Auftrag des heiligen Johannes Paul II., heißt es aus der katholischen Diözese.

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Das erste orthodoxe Kloster in Österreich wird in St. Andrä am Zicksee gebaut, einem kleinen Ort im Burgenland. Das teilte die Diözese Eisenstadt am Montag mit. Der Metropolit von Österreich, Arsenios Kardamakis, unterrichtete demnach den neuen Bürgermeister von St. Andrä, Andreas Sattler, in einem Schreiben von der Entscheidung.

Das Kloster solle den orthodoxen Christen Österreichs spirituelles Zentrum und Wallfahrtsort sein, hieß es. Ein Vierteljahrhundert nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" solle es zudem "der ganzen Welt ein starkes Symbol für ein Europa des Glaubens, des Geistes, des Friedens und der Versöhnung sein", schrieb der Metropolit.

Dem Auftrag des heiligen Johannes Paul II. nachkommen

Für die katholische Diözese Eisenstadt sprach Bischof Ägidius Zsifkovics von einem "großen Tag für die Ökumene, das Burgenland und Europa". Das Bistum komme dadurch dem Auftrag von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) nach, "im Herzen Europas stets eine christliche Brücke in den Osten zu sein". Dazu hatte der heiliggesprochene Papst 1988 bei seinem Besuch im Burgenland aufgerufen.

Im April 2017 hatte der Metropolit der Marktgemeinde St. Andrä noch mitgeteilt, man müsse sich leider einen anderen Standort suchen. Grund sei eine Verbreitung von Falschmeldungen und teils "Feindseligkeiten" gegen das Kloster durch eine Minderheit im Ort. Im Juni erzwangen Kritiker des Projekts eine Volksabstimmung über das Klosterprojekt. Rund 60 Prozent der Bevölkerung von St. Andrä sprachen sich dafür aus. (KNA)