Özdemir: Union darf Christen "nicht ganz vergessen"
Weiter sagte der Grünen-Politiker, das Abkommen mit Ankara zur Rückführung von Flüchtlingen aus Griechenland scheine "mit heißer Nadel gestrickt". Mit Blick auf mögliche Ausweichrouten der Flüchtlinge sprach er von einem "Risiko, dass noch mehr Menschen ihr Leben verlieren können". In Europa handle "jeder nach dem St.-Florians-Prinzip".
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte in derselben Sendung, wenn die Grünen das Abkommen in Frage stellen wollten, seien sie "auf jeden Fall auf dem Holzweg". Der Türkei dürften jedoch nicht zu große Zugeständnisse gemacht werden. Eine völlige Visa-Freiheit für alle Menschen mit einem türkischen Pass könne "aus Sicherheitsgründen nicht in Frage kommen", so Herrmann. Er zeigte sich froh darüber, "dass jetzt die Zahl der Flüchtlinge deutlich zurückgegangen ist". Das sei eine deutliche Erleichterung für die Gemeinden in Deutschland.
Unterdessen wurden am Montagmorgen - zweieinhalb Wochen nach dem Flüchtlingspakt der Europäiuschen Union (EU) mit der Regierung in Ankara - die ersten Migranten von Griechenland aus in die Türkei zurückgeschickt. Ein erstes Schiff legte am Montag im Hafen des westtürkischen Küstenortes Dikili an. Das zweite Schiff sei auf dem Weg in den Hafen. Nach Angaben des griechischen Krisenstabes waren insgesamt 202 Migranten an Bord der beiden Schiffe. Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete, bei den meisten am Montag zurückgeschickten Flüchtlingen habe es sich um Pakistaner gehandelt. (stz/dpa/KNA)