Papst fordert Hilfe für unbegleitete Migranten
Papst Franziskus hat mehr Unterstützung für junge unbegleitete Migranten gefordert. Es gelte, diese neuen Waisen, die häufig alleine per Boot ankämen, aufzunehmen als seien es eigene Kinder, sagte das Kirchenoberhaupt am Donnerstag im Vatikan. "Diese Migranten, Jugendlichen, Kinder, die alleine in unsere Länder kommen, müssen hier Väter- und Mütterlichkeit finden", sagte der Papst bei einer Audienz für Mitglieder des katholischen Somasker-Ordens. Dieser ist traditionell besonders in der Seelsorge für Jugendliche und Waisen engagiert; derzeit tagt das Generalkapitel des Ordens in Rom.
Franziskus rief die Ordensleute auf, besonders aufmerksam für die Bedürfnisse der Menschen in "geografischen und existenziellen Randgebieten" zu sein. Es könne auch nötig sein, alte Wege zu verlassen. "In einigen Fällen bieten Strukturen einen falschen Schutz und bremsen die Dynamik der Nächstenliebe und des Dienstes für das Reich Gottes", so der Papst. Er lud etwa dazu ein, Laien stärker in die Arbeit des Ordens einzubeziehen.
Die Wahrung von Menschen- und Kinderrechten, der Schutz von Kindern und Jugendlichen, etwa vor Ausbeutung und Menschenhandel, müsse sowohl mit der Kraft des Evangeliums als auch mit "angemessenen Mitteln auf operativer Ebene sowie Fachkompetenzen" angegangen werden, so der Papst. Italien hatte am Mittwoch den Schutz für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ausgeweitet. Das neue Gesetz sieht unter anderem vor, dass unbegleitete Minderjährige, unabhängig ob mit Flüchtlingsstatus oder ohne, nicht mehr an Landesgrenzen abgewiesen werden können. Für sie sollen die gleichen Rechte gelten, wie für Minderjährige in Italien und den EU-Ländern. (KNA)