Papst Franziskus gratuliert Kolumbien
Papst Franziskus hat Kolumbien anlässlich der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen Regierung und FARC-Guerilla gratuliert. In einem Gottesdienst in der Kathedrale San Pedro Claver in Cartagena überbrachte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Montag eine Botschaft des ersten Kirchenoberhauptes aus Lateinamerika. Parolin sagte, er wolle "die Nähe von Papst Franziskus zum kolumbianischen Volk und seine Autoritäten überbringen, besonders im Hinblick auf die Unterzeichnung des finalen Abkommens zwischen der Regierung und der FARC".
Franziskus habe mit großer Aufmerksamkeit die Anstrengungen in der Suche nach Versöhnung und Übereinstimmung verfolgt. Der Papst habe - ohne sich in die konkreten Verhandlungen einzumischen - stets diese Bemühungen unterstützt. Es gelte nun eine Zukunft aufzubauen, in der ein Zusammenleben ohne Gewalt, aber mit Respekt vor demokratischen Regeln, unterschiedlichen Überzeugungen, der Menschenwürde und der katholischen Tradition dieser großartigen Nation möglich seien.
Unterschrift mit einen umgebauten Maschinengewehrprojektil
Mit der Unterzeichnung ging um exakt 17.31 Uhr (Ortszeit) ein 52 Jahre andauernder Krieg in Kolumbien offiziell zu Ende. Das Abkommen wurde von den Beteiligten mit einem zu einem Kugelschreiber umgebauten Maschinengewehrprojektil unterschrieben. Die Zeremonie fand auf dem mit weißen Friedensfahnen geschmückten "Platz der Flaggen" in der Küstenstadt Cartagena statt.
Adveniat-Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka sagte in Essen:"Der lange Atem der beiden Verhandlungspartner, aber insbesondere auch der kolumbianischen Kirche hat sich ausgezahlt. Gerade die Kirche war und ist wie keine andere Institution des Landes Motor dieses Friedensprozesses", betonte der Prälat und Geschäftsführer des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks.
Die Kolumbianische Regierung und die FARC-Guerilla hatten im August erfolgreich die vierjährigen Friedensgespräche abgeschlossen. Am Wochenende hatte die Basis der Rebellen auf einem Nationalen Kongress ihre Zustimmung für die Unterzeichnung des Vertrages gegeben, der nun unterschrieben wurde. Am Sonntag folgt eine Volksabstimmung über die Verhandlungsergebnisse. (bod/KNA)