Franziskus legt Gläubigen die Seligpreisungen ans Herz

Papst gibt Tipp für ein glückliches Leben

Veröffentlicht am 02.11.2017 um 11:35 Uhr – Lesedauer: 
Papst Franziskus bei einer Ansprache.
Bild: © KNA
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Wie kann ein glückliches Leben gelingen? Dass es für die Antwort auf diese Frage keine modernen Lebensratgeber braucht, machte Papst Franziskus an Allerheiligen deutlich.

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Vergessen Sie die gängigen Lebensratgeber – und greifen Sie stattdessen zur Bibel. Das riet Papst Franziskus den Gläubigen, in dem er ihnen vor allem die Seligpreisungen der Bergpredigt ans Herz legte. Sie seien "Zutaten für ein glückliches Leben", sagte der Papst bei einem Gebet zu Allerheiligen auf dem Petersplatz. Wahres Glück liege demnach nicht in Besitz oder Status, sondern darin, "aus Liebe zu leben". "Selig" sei in diesem Sinn, wer für Gott Raum schaffe, wer fremde und eigene Fehler beweinen könne, für Gerechtigkeit kämpfe, barmherzig sei, die "Reinheit des Herzens" bewahre und Böses mit Gutem vergelte.

Die Seligpreisungen seien eine "Landkarte für das christliche Leben" in den Herausforderungen des Alltags, wie sie auch die Heiligen zu bestehen hätten, so der Papst weiter. "Sie atmen wie alle die Luft, die vom Bösen der Welt verschmutzt ist, aber sie verlieren auf dem Weg nie den Kurs Jesu aus dem Blick." Diese Heiligen seien "nicht nur die Heiligen aus dem Kalender, sondern unzählige Brüder und Schwestern von nebenan".

Die Seligpreisungen sind die ersten Worte Jesu in der Bergpredigt des Matthäus-Evangeliums (Mt 5,3-12). Jesus preist hier Menschen selig, die nach irdischen Maßstäben oft als im Leben "zu kurz Gekommene" bezeichnet werden. Im vergangenen Jahr stellte der Papst – ebenfalls zu Allerheiligen – den Seligpreisungen aus dem Matthäus-Evangelium sechs neue an die Seite. (bod/KNA)

Die sechs Seligpreisungen des Papstes

Selig, die im Glauben das Böse ertragen, das andere ihnen antun, und von Herzen verzeihen.
Selig, die den Ausgesonderten und an den Rand Gedrängten in die Augen schauen und ihnen Nähe zeigen.
Selig, die Gott in jedem Menschen erkennen und dafür kämpfen, dass andere auch diese Entdeckung machen.
Selig, die das "gemeinsame Haus" schützen und pflegen.
Selig, die zum Wohl anderer auf den eigenen Wohlstand verzichten.
Selig, die für die volle Gemeinschaft der Christen beten und arbeiten.