Papst greift in ethnischen Streit um Bischof ein
In einen ethnischen Streit um die Leitung des südnigerianischen Bistums Ahira hat nun Papst Franziskus eingegriffen. Hintergrund ist die Verweigerung von Priestern und Gläubigen aus dem Volk der Mbaise gegenüber dem 2012 ernannten Bischof Peter Ebere Okpaleke (54), der zur Ethnie der Igbo gehört. Nach Vatikanangaben sprachen die neun Mitglieder einer Delegation aus Nigeria in den vergangenen Tagen mit den Spitzen im vatikanischen Staatssekretariat und der Missionskongregation. Franziskus nannte die Situation zum Abschluss der Beratungen am Donnerstag nicht hinnehmbar und behielt sich weitere Maßnahmen vor.
Gegner der Ernennung von Okpaleke vertreten laut Medienberichten den Standpunkt, der Oberhirte von Ahira müssen aus dem Bistum selbst stammen. Sie verweisen auf den ersten Bischof der 1987 gegründeten Diözese, Victor Adibe Chikwe, der die Ortskirche 23 Jahre lang bis zu seinem Tod 2010 leitete. Der Widerstand gegen Okpaleke ging den Berichten zufolge so weit, dass dessen Bischofsweihe ins Nachbarbistum Owerri verlegt werden musste. Junge Leute hätten ihn mit einer Blockade an der Besitzergreifung seiner Kathedrale in Ahira gehindert. Franziskus setzte schließlich im Juli 2013 Abujas Kardinal John Onaiyekan übergangsweise als Bistumsverwalter ein. (KNA)