Papst Benedikt eröffnet seinen eigenen Twitter-Account

Papst macht Lady Gaga Konkurrenz

Veröffentlicht am 03.12.2012 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Papst Benedikt XVI. hat einen eigenen Twitter-Account.
Bild: © KNA/Montage
Twitter

Bonn ‐ Papst Benedikt XVI. hat ab sofort seinen eigenen Twitter-Account. Am Montag stellte der päpstliche Medienrat in Rom den neuen Account vor. "Twitter ist effektiver als Facebook, um Nachrichten des Heiligen Vaters zu verkünden", erklärte Greg Burke, Medienberater des Staatssekretariats, bei einer Pressekonferenz in Rom.

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In acht Sprachen, unter anderem auch auf Deutsch, wird der Papst künftig auf 140 Zeichen seine Botschaften versenden. Der Heilige Vater twittert künftig unter " @pontifex " und der deutschen Seite " @pontifex_de ". Monsignore Paul Tighe von der Medienstelle des Vatikans kündigte an, dass der Papst jeden Tweet selbst überprüfen werde. Ab dem 12. Februar könne man dem Papst zudem über Twitter Fragen zum Glauben stellen. Dazu müsse ein entsprechendes hashtag "#askpontifex" an die Anfrage gesetzt werden.

Doch der Papst ist nicht der erste prominente Katholik, der sich in den sozialen Netzwerken bewegt. Der Präsident des päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, macht es dem Kirchenoberhaupt bereits vor. Seit einigen Jahren bloggt er nicht nur für die italienische Tageszeitung "Il Sole 24 Ore", sondern er twittert auch viel auf seinem eigenen Account. Neben Bibelzitaten sendet er seinen über 26.000 Fans beispielsweise auch Fotos aus Rom.

Katholische Twitterer in Deutschland

Zur deutschen katholischen Twitterszene gehört Bruder Paulus Terwitte. Der Fernsehmoderator und Kapuzinermönch aus Frankfurt verschickt regelmäßig Informationen über seine Talkshow "So gesehen – Talk am Sonntag" und andere Dinge, die ihn bewegen. Er hat mit 1.883 Followern im Gegensatz zum Erzbischof von New York bislang allerdings noch eine relativ geringe Gefolgschaft. Kardinal Timothy Dolan folgen bereits 62.168 Menschen auf Twitter. Zusätzlich betreibt der New Yorker Oberhirte einen Blog, in dem er über aktuelle Ereignisse - wie jüngst den Hurrikan "Sandy" - berichtet.

Neben katholischen Twitterern gibt es aber auch einige deutsche Bistümer, die erfolgreich auf Aktionen in ihrer Diözese hinweisen oder gezielt Jugendliche ansprechen wollen. Die Jugendpastoral im Bistum Essen zum Beispiel postet unter dem Namen "Ruhrfisch" regelmäßig spirituelle Impulse, Hinweise auf Jugendfahrten und kniffelige Ratespiele. Wer noch eine "Mitfahrgelegenheit" für den Weltjugendtag in Rio 2013 sucht, wird über Twitter ebenfalls an die entsprechende Stelle weitergeleitet.

Bis zur ersten Twitter-Botschaft des Papstes werden allerdings noch einige Tage vergehen. Ob Papst Benedikt XVI. es schafft, ähnlich viele Follower wie Lady Gaga zu erreichen, bleibt abzuwarten. Die schrille Popsängerin aus den USA hat bei Twitter derzeit eine Gefolgschaft von mehr als 31 Millionen. Die Chancen, dass der Heilige Vater ihr Konkurrenz macht, stehen allerdings nicht schlecht. Innerhalb der ersten Stunde nach Freischaltung seines Twitter-Accounts folgten ihm bereits mehr als 26.000 Menschen. (gam)