Papst nimmt Amtsverzicht von Zollitsch an
Zollitsch dankte dem Papst für dessen Entscheidung, die das Wohl des Erzbistums berücksichtige und "zugleich die Wertschätzung des Papstes für meine Arbeit als Vorsitzender unserer Bischofskonferenz ausdrückt".
Der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz, Hildesheims Bischof Norbert Trelle, äußerte sich ebenfalls erfreut über die Entscheidung: "Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Erzbischof Robert Zollitsch sein Mandat als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz wie geplant fortführen kann." Er sei dankbar, dass so die von Zollitsch angestoßenen Projekte in den kommenden Monaten weitergehen könnten.
Es sei ein gutes Zeichen, dass Papst Franziskus den Erzbischof weiterhin als Vorsitzenden der Konferenz wünsche. "Ich bin Papst Franziskus dankbar für die Entscheidung, die das Wohl des Erzbistums Freiburg berücksichtigt und zugleich unserem Vorsitzendem den nötigen Rückhalt gibt", so Trelle.
Dialogprozess, Glaubensverkündigung, Papstbesuch
Zollitsch war seit Juni 2003 Freiburger Erzbischof. Zuvor arbeitete er von 1983 bis 2003 als Personalreferent im Bistum. Mit vollendetem 75. Lebensjahr hatte Zollitsch Anfang August - wie im Kirchenrecht vorgesehen - dem Papst seinen Amtsverzicht angeboten.
Im Südwesten wie auf Bundesebene machte sich Zollitsch zuletzt für den von ihm begonnenen Dialogprozess zur Zukunft der katholischen Kirche stark. Viel Beachtung fand Anfang des Jahres eine große Diözesanversammlung in Freiburg. Zollitsch wirbt vor dem Hintergrund sinkender Katholikenzahl für mehr Anstrengungen bei der Weitergabe des christlichen Glaubens. Dabei seien alle Katholiken gefordert. Zudem sollten sich Christen mit ihren Wertüberzeugungen stärker in die Debatte um gesellschaftspolitische Zukunftsfragen einmischen.
Als Jahrhundertereignis und Höhepunkt seines kirchlichen Lebens bezeichnet Zollitsch den Besuch von Papst Benedikt XVI. 2011 in Deutschland, als das Kirchenoberhaupt auch Station in Freiburg machte.
1965 zum Priester geweiht
Zollitsch wurde am 9. August 1938 in Filipovo im ehemaligen Jugoslawien geboren. Der Donauschwabe floh mit seiner Familie nach dem Zweiten Weltkrieg in die Bundesrepublik. Nach dem Abitur in Tauberbischofsheim und dem Theologiestudium wurde er 1965 im Freiburger Münster zum Priester geweiht. Es folgten Kaplansjahre in Buchen im Odenwald. Danach arbeitete er in der Priesterausbildung.
1974 promovierte der Geistliche an der Universität Freiburg. Seit 1984 gehörte er als Domkapitular zur Leitungsebene des Bistums. Am 16. Juni 2003 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof. Die deutschen Bischöfe wählten ihn am 12. Februar 2008 zum Konferenzvorsitzenden. Seine Amtszeit endet im Frühjahr 2014. (luk/KNA)