Franziskus will in Auschwitz beten und das Gespräch suchen

Papst trifft Holocaust-Überlebende

Veröffentlicht am 20.07.2016 um 14:50 Uhr – Lesedauer: 
Auschwitz

Vatikanstadt ‐ Eine Rede möchte Franziskus nicht halten, wenn er anlässlich des Weltjugendtags auch Auschwitz besucht. Stattdessen möchte er dort beten und das Gespräch mit Zeugen des Grauens suchen.

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Franziskus besucht am 29. Juli zunächst das Stammlager Auschwitz und dann die drei Kilometer entfernte Außenstelle Auschwitz-Birkenau. Im größten nationalsozialistischen Vernichtungslager wurden insgesamt rund 1,1 Millionen Menschen getötet, davon eine Million Juden. Anlass seiner Polen-Reise ist der 31. Weltjugendtag, der vom 26. bis 31. Juli in Krakau stattfindet.

Anders als im offiziellen Programm zunächst vorgesehen wird Franziskus laut Lombardi in Auschwitz auf eigenen Wunsch hin keine Rede halten. Das hatte der Papst bereits Ende Juni auf dem Rückflug von seiner Armenien-Reise angekündigt. Johannes Paul II. hatte 1979 während seines Besuchs in Auschwitz eine Messe gehalten und aus diesem Anlass gepredigt; Benedikt XVI. hielt 2006 eine Ansprache, die ein geteiltes Echo hervorrief. Laut Lombardi will Franziskus wie seine Vorgänger in der Zelle des Heiligen Maximilian Kolbe beten, der 1941 für einen Familienvater in den Tod ging.

Das Stammlager Auschwitz wird der Papst laut Vatikan durch das Eingangstor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei" zu Fuß betreten. In Auschwitz-Birkenau trägt ein Rabbiner in Anwesenheit von Franziskus den Psalm 130 auf Hebräisch vor. Anschließend werden dieselben Verse von einem Priester aus Polen rezitiert, in dessen Gemeinde eine katholische Familie von den deutschen Besatzern getötet wurde, weil sie Juden versteckte. (KNA)

"Liebt und schützt Eure Welt"

Damit das Grauen nicht vergessen wird: Das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau steht auf dem Besuchsprogramm vieler Teilnehmer des Weltjugendtags. Für die Überlebenden ist das ein gutes Zeichen.