Papstreisen in den Kaukasus bestätigt
Eine Armenien-Reise des Papstes gilt mit Blick auf die Türkei als heikel. Sie wäre nahezu zwangsläufig mit einem Gedenken an die Verfolgung der Armenier im Osmanischen Reich vor 100 Jahren verbunden. Besondere politische Bedeutung erhalten die Reisen angesichts des jüngst wieder entflammten Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan in der Region Bergkarabach.
Im April 2015 hatte Franziskus wütende Proteste Ankaras hervorgerufen, als er die Verfolgung der Armenier als "ersten Genozid des 20. Jahrhunderts" bezeichnete. Die Türkei protestierte offiziell und bestellte den vatikanischen Botschafter ein. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu warf dem Papst vor, mit seiner Äußerung "Feindschaft und Hass zu schüren".
Staatspräsident Sersch Sargsjan hatte den Papst nach eigenen Angaben 2014 bei einem Besuch im Vatikan in die Kaukasusrepublik eingeladen. Als bislang letzter Papst hatte 2001 Johannes Paul II. Armenien besucht. Damals war die Christianisierung Armeniens vor 1.700 Jahren der Anlass zur Reise. Johannes Paul II. besuchte Aserbaidschan im Jahr 2002 und Georgien 1999. (luk/KNA)