Kirchen zeigen sich zutiefst besorgt und fordern Aufklärung

Pastor in Malaysia entführt

Veröffentlicht am 19.02.2017 um 17:15 Uhr – Lesedauer: 
Kriminalität

Kuala Lumpur ‐ Am vergangenen Montag war Raymond Koh auf offener Straße von fünf maskierten Männern gekidnappt worden. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Die Kirchen sind zutiefst besorgt.

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Die Kirchen in Malaysia sind "tief besorgt" über die Entführung eines protestantischen Pastors. Der Geistliche Raymond Koh war am vergangenen Montag in Kelana Jaya, einer Nachbarstadt von Kuala Lumpur, auf offener Straße von fünf maskierten Männern gekidnappt worden. Seitdem fehlt von Koh jede Spur. Reverend Eu Hong Seng, Vorsitzender des ökumenischen Dachverbands Christian Federation of Malaysia (CFM), forderte in einer am Sonntag veröffentlichten Presseerklärung von den Behörden eine "zügige und sorgfältige" Aufklärung des Entführungsfalls. Die Familie des Pastors hat bisher weder ein Lebenszeichen noch eine Lösegeldforderung erhalten.

Als Gründer der Hilfsorganisation Harapan Komuniti setzte Pastor Koh sich für die Rechte der Armen und von Frauen ein. "Die Arbeit von gläubigen Menschen für solche Gruppen muss frei von Gewalt und Einschüchterungen sein", betonte Reverend Eu Hong Seng. Dem CFM gehören die katholische Bischofskonferenz sowie die Dachverbände protestantischer und evangelikaler Kirchen in Malaysia an.

Malaysia ist ein mehrheitlich islamisches Land. Seit gut zehn Jahren sind malaysische Christen einer zunehmenden Diskriminierung durch konservative islamische Organisationen mit engen Verbindungen zur islamisch-nationalistischen Regierungspartei UMNO ausgesetzt.

2011 war ein von Koh und der Hilfsorganisation Harapan Komuniti organisiertes Fundraisingdinner in den kirchlichen Räumen der "Damansara Utama Methodist Church" Ziel einer gemeinsamen Razzia der Islambehörde und der Polizei. Dem Pastor war vorgeworfen worden, Muslime durch Geldversprechungen zum Übertritt zum Christentum verleitet zu haben. (KNA)