AfD-Vorsitzende kritisiert Ausladung durch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken

Petry: Katholische Kirche ist "diskussionsunfähig"

Veröffentlicht am 03.02.2016 um 20:37 Uhr – Lesedauer: 
Katholikentag

Leipzig ‐ Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat scharf kritisiert, dass Politiker ihrer Partei beim Katholikentag Ende Mai in Leipzig nicht zu Wort kommen sollen. Auf MDR INFO warf sie der Kirche eine "Unkultur des Nicht-Miteinander-Redens" vor.

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Sie könne nachvollziehen, dass das Kirchentagsthema "Flucht und Migration" hochemotional sei. Die Kirche zeige sich aber an dieser Stelle "diskussionsunfähig, wenn sie einen wichtigen politischen Akteur in Deutschland ausblendet", sagte sie dem Sender am Mittwoch.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte am Dienstag deutlich gemacht, dass es Politiker der rechtspopulistischen AfD nicht in Leipzig mit dabei haben will. "Die AfD hat sich nach den Äußerungen der letzten Tage aus dem demokratischen Grundkonsens verabschiedet", erklärte ZdK-Präsident Thomas Sternberg.

"Wenn wir ausgeladen sind, werden wir uns nicht aufdrängen", sagte Petry. "Wir bedauern aber eine derartige Absage zutiefst." Die Absage werde "genau das Gegenteil des gewünschten Effekts erreichen" - eine weitere Vertiefung inhaltlicher Gräben. Dies sei weder in ihrem noch" im Interesse der AfD. (stz/dpa)

Linktipp: Veranstalter bekräftigen Nein zur AfD-Teilnahme

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat unter dem Eindruck der aktuellen Debatte um Aussagen der AfD bekräftigt, keinen Vertreter der Partei im Programm des Katholikentags im Mai in Leipzig mitwirken zu lassen.