Pilgerführer: Wallfahrer jünger und disziplinierter
Altötting-Wallfahrer werden nach Erfahrung des langjährigen Pilgerführers Bernhard Meiler im Schnitt immer jünger und disziplinierter. "Der Altersdurchschnitt ist gesunken, wir haben viele Jugendliche und junge Eltern unter den Teilnehmern", berichtete der 60-Jährige oberpfälzische Postbeamte in einem Interview des "Straubinger Tagblatts" (Donnerstag). Meiler leitet seit 20 Jahren die Regensburger Diözesanfußwallfahrt in den katholischen Marienwallfahrtsort. Rund 4.000 Teilnehmer machten sich dazu am Donnerstag in Begleitung des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer auf die 111 Kilometer lange Strecke. Am Samstag wollen sie ankommen.
Meiler zeigte sich erfreut, "dass zahlreiche evangelische Christen mitlaufen". Zugleich verwies er auf die zeitaufwendige Vorbereitung einer solchen Wallfahrt, die bereits mit der Fastenzeit beginne. Ab dem Aufbruch müsse er am Handy stets erreichbar sein. "Bei der Polizei haben wir eine eigene Pilgerfrequenz."
Kaffee und Wurstsemmeln mit Ratzinger
Als eines seiner schönsten Erlebnisse bezeichnete Meiler 2001 die Teilnahme des damaligen Kurienkardinals Joseph Ratzinger an der letzten Etappe der Wallfahrt. "Ich habe zusammen mit ihm in einem VW-Bus Kaffee getrunken und Wurstsemmeln gegessen." Das Größte für ihn als engagierten Christen sei es gewesen, dass er Ratzinger, inzwischen Papst Benedikt XVI., 2006 bei dessen Besuch in Altötting einen Ehrenpilgerstab habe überreichen dürfen.
Den Reiz des Pilgerns hat Meiler nach eigenem Bekunden schon als Kind von seinen Großeltern vermittelt bekommen. Auch unabhängig von der Fußwallfahrt sage ihm eine innere Stimme oft: "Fahr nach Altötting". Dies sei für ihn "ein Ruhepol, ein Ausgleich". (KNA)