Apothekervebände bestätigen Anstieg nach Wegfall der Rezeptpflicht

"Pille danach" wird häufiger verkauft

Veröffentlicht am 17.11.2015 um 13:15 Uhr – Lesedauer: 
Medizin

Berlin  ‐ Die Verkaufszahlen der sogenannten Pille danach sind nach dem Ende der Rezeptpflicht gestiegen, um sich nach drei Monaten auf konstantem Niveau einzupendeln. Das ergeben Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände aus dem Juli 2015.

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Demnach verkauften die Apotheken im Februar dieses Jahres knapp 37.330 Packungen. Nach der Befreiung des Verhütungsmittels von der Rezeptpflicht Mitte März stieg die Zahl in diesem Monat sprunghaft auf 49.298 verkaufte Packungen, im Mai waren es 60.152. Im Juni sank die Zahl wieder leicht auf 59.031.

Zuvor hatten die gesetzlichen Krankenversicherungen demnach etwa 20 Prozent der Rezepte ausgestellt, die privaten etwa 80. Diese Verteilung habe sich auf 81 Prozent Selbstmedikation verschoben, daneben 6 Prozent gesetzliche und 13 Prozent private Krankenversicherungsrezepte, hieß es. Erst im Juni war laut ABDA wieder ein kleiner Anstieg im Bereich der Rezepte zu verzeichnen.

Vor allem Frauenärzte hatten vor dem Verkauf des Verhütungsmittels ohne Rezept gewarnt, weil die nötige ausführliche Beratung, die jetzt den Apothekern auferlegt ist, im Kundengespräch nicht zu leisten sei. So ist beispielsweise nach der Einnahme der "Pille danach" etwa einen Monat lang die herkömmliche Pille unwirksam. (KNA)

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Die deutschen Bischöfe billigen die Verhütungspille nach einer Vergewaltigung. Damit schloss sich die Deutsche Bischofskonferenz weitgehend der Linie des Kölner Kardinals Joachim Meisner an.