Militärbischof Overbeck fordert mehr Einsatz für Religionsfreiheit

Religion nicht für Gewalt missbrauchen

Veröffentlicht am 21.10.2015 um 10:40 Uhr – Lesedauer: 
Militärseelsorge

Berlin ‐ Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat mehr Einsatz für Frieden und Religionsfreiheit gefordert. Eine Verzweckung von Religion für Gewalt, wie etwa im Nahen und Mittleren Osten, müsse grundsätzlich überwunden werden, sagte er vor Militärseelsorgern.

  • Teilen:

Deshalb müsse die Verzweckung von Religion für Gewalt, wie sie derzeit im Nahen und Mittleren Osten besonders sichtbar sei, grundsätzlich überwunden werden, betonte der Militärbischof.

Gegen den Zuzug von Flüchtlingen aus den Ländern dieser Regiondürften keine Mauern gebaut werden: "Gerade als Deutsche" wüssten alle, "dass Mauern niemals Probleme lösen, sondern diese verschärfen, Menschen in große Nöte bringen und die Gewaltpotenziale erhöhen", so Overbeck, der auch Bischof von Essen ist. "Irgendwann fallen alle Mauern", fügte er hinzu.

Ängste gegenüber Zuzug wahrnehmen

Gleichzeitig mahnte Overbeck, gesellschaftliche Ängste gegenüber dem Zuzug von Migranten wahrzunehmen und die Ursachen der Flucht in den Herkunftsländern der Flüchtlinge zu bekämpfen. Er rief die Christen zu einem nachhaltigen Friedensengagement in religiös motivierten Konflikten auf. Die Überzeugung von der unbedingten Menschenwürde dränge Christen "auf die Karte des Friedens und der Gewaltlosigkeit zu setzen", sagte er.

Die 60. Gesamtkonferenz der Pastoralreferenten und Geistlichen, die in der Militärseelsorge arbeiten, findet in diesem Jahr zum Thema "Gewalt in den Religionen" statt. Etwa 100 Teilnehmer beschäftigen sich noch bis Donnerstag bei Vorträgen und Diskussionen mit Menschenrechten und Religionsfreiheit sowie Demokratie und Islamismus. (luk)

Militärseelsorger Gmelch über die Nöte der Bundeswehrsoldaten

Was liegt Soldaten auf dem Herzen, wenn sie im Einsatz sind? Seelsorger Michael Gnelch war 30 Tage mit der Bundeswehr auf dem Mittelmeer unterwegs. Er kennt die Nöte und weiß: Auf See gibt es für viele Soldaten vor allem ein großes Thema.