Das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis beendet in Mainz seine diesjährige Pfingstaktion

Renovabis-Pfingstaktion geht zu Ende

Veröffentlicht am 22.05.2015 um 15:40 Uhr – Lesedauer: 
Das Motto der Pfingstaktion von Renovabis 2015: "An die Ränder gehen".
Bild: © Renovabis
Hilfswerke

Mainz ‐ Am Sonntag geht die Pfingstaktion des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis zu Ende. Das Motto lehnt sich in diesem Jahr an ein Zitat von Papst Franziskus an: "An die Ränder gehen! Solidarisch mit ausgegrenzten Menschen im Osten Europas".

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Damit richtet Renovabis nach eigenem Bekunden das Augenmerk insbesondere auf Obdachlose, auf Opfer von Menschenhandel, auf ausgegrenzte Minderheiten, auf Menschen mit Behinderungen, auf arme Familien und auf alte Menschen in Not. Eröffnet wurde die Aktion am 3. Mai in Regensburg. Dem Schlussgottesdienst mit Gästen aus Osteuropa in Mainz steht Kardinal Karl Lehmann vor.

Am Freitag würdigte der Mainzer Bischof vor Journalisten das Wirken von Renovabis als eine "sehr segensreiche Tätigkeit". Sie sei auch weiterhin notwendig. Dabei sei nicht nur die Kirche hierzulande die Gebende, vielmehr gebe es einen Austausch der Gaben.

Renovabis-Hauptgeschäftsführer Stefan Dartmann wies darauf hin, dass das Motto der Pfingstaktion "An die Ränder gehen" von Papst Franziskus inspiriert sei. Er betonte, für Christen sollte es selbstverständlich sein, nicht auszugrenzen, sondern Menschen vom Rand in die Mitte zu holen.

Entmutigung und schreckliche Verarmung in Rumänien

Bischof Petru Gherghel aus Rumänien sprach von Entmutigung in der dortigen Bevölkerung. Sie gehe einher mit schrecklicher Verarmung. Der albanische Bischof Lucjan Avgustini sagte, der Großteil der Bevölkerung Albaniens sei wenig begütert, lebe an der Armutsgrenze oder darunter. Zugleich prangerte der Bischof korrupte und mafiöse Machenschaften an, die wenigen zu einem luxuriösen Lebensstil verholfen hätten.

Die slowakische Ordensfrau Andrea Bezakova, die ein mit "Stopp dem Menschenhandel" überschriebenes Projekt der Caritas Bratislava leitet, sagte, die Slowakei sei ein Transitland für Menschen- und Sexhandel. Sie wies darauf hin, dass insbesondere Roma-Frauen dem Sexhandel ausgeliefert seien und dass Roma-Kinder zum Betteln in ganz Europa gezwungen würden.

Seit seiner Gründung 1993 förderte Renovabis nach eigenen Angaben über 20.000 Projekte in 29 Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas mit rund 630 Millionen Euro. Für die Kollekte zum Abschluss der diesmaligen Pfingstaktion rechnet das Hilfswerk mit Spenden in Höhe von fünf bis sechs Millionen Euro. Das würde dem Ergebnis der Kollekten zum Abschluss der vergangenen beiden Pfingstaktionen entsprechen. (KNA)