Rosenspalier, Goldene Madonna und hölzerne Türme
Eine Pforte ist zugemauert, bei der nächsten handelt es sich um eine Figur und noch eine andere führt gar nicht zu einer Kirche: Nicht immer sind Heilige Pforten so gestaltet, wie man das vielleicht vermuten würde. Manche (Erz-) Bistümer haben sich etwas Besonderes ausgedacht.
Katholisch.de stellt fünf der überraschendsten Pforten der Barmherzigkeit vor - und testet in einem Quizz Ihr Wissen über die Heiligen Pforten in Deutschland.
Mittendrin
Wer sagt, dass eine Pforte zwei Räume voneinander trennt? Im Kaiserdom St. Bartholomäus, in Frankfurt am Main, steht im Kircheninnenraum eine Art Rosenspalier, das mit Blumen geschmückt ist. Auch dies ist eine ungewöhnlichere Heilige Pforte.
Hölzerner Rand mit viel Weitsicht
Der Dom in Münster hat viele schöne Portale. Doch als Pforte der Barmherzigkeit wurde eine vergleichsweise unauffällige Tür gewählt – die es aber allen ermöglicht, sie zu durchschreiten: der barrierefreie Eingang am Südportal des Paulusdom. Um die Aufmerksamkeit auch auf diese Tür zu richten, stehen zwei hölzerne Türme (siehe auch großes Bild oben) in unmittelbarer Nähe.
Zugemauert
Durchgehen? Noch im November 2015 war diese Pforte der Barmherzigkeit in Fürstenfeld, im Erzbistum München Freising zugemauert. Dafür waren Ministranten verantwortlich, die nach dem Vorbild der Peterskirche in Rom die Pforte vier Wochen zuvor Stein für Stein verschlossen. Anschließend durften die Messdiener das Logo des Heiligen Jahres auf die temporäre Wand sprühen. Pünktlich zur Eröffnung der Heiligen Pforte im Dezember vergangenen Jahres wurde die Wand wieder eingerissen.
Keine Kirche
Wo steht die Regel, dass eine Heilige Pforte immer zu einer Kirche führen muss oder sich in ihr befindet? In Recklinghausen kann man die Pforte der Barmherzigkeit beim Betreten zum "Gasthaus an der Gastkirche" durchschreiten. Das ist deutschlandweit einmalig.
Keine Pforte, sondern eine Statue
In 26 Bistümern in Deutschland gibt es eine Pforte. Eine verbindliche Vorschrift, dass es sich bei einer Pforte um ein Gebilde zum Durchschreiten handeln muss, existiert aber nicht. Im Essener Dom wurde deshalb die Goldene Madonna als "Heilige Pforte der Barmherzigkeit" ernannt. "Maria ist die Tür zur Barmherzigkeit", erklärte Bischof Franz-Josef Overbeck im vergangenen Dezember. Die Goldene Madonna sei zudem seit über tausend Jahren die Bistumspatronin.
Das Rätsel zu den Heiligen Pforten
Wie gut kennen Sie sich mit den Heiligen Pforten aus? In unserem Quizz können Sie ihr Wissen testen. Orden Sie dazu Fotos von einzelnen Türen dem jeweiligen Bistum zu.
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