Christen müssten die biblische Lehre aussprechen, sagt der sächsische Landesbischof Rentzing

Sächsischer Landesbischof: Bibel lehnt Homosexualität ab

Veröffentlicht am 22.08.2015 um 14:40 Uhr – Lesedauer: 
Homosexualität

Berlin/Bonn ‐ Laut dem neuen sächsischen Landesbischof Carsten Rentzing sagt die Bibel, dass homosexuelles Verhalten dem göttlichen Willen widerspricht. Gelebte Homosexualität sei aber nicht als Sünde zu bezeichnen.

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"Die Bibel sagt, dass die homosexuelle Lebensweise nicht dem Willen Gottes entspricht", so Rentzing weiter. Das mache es ihm persönlich schwer, jemandem zu raten, dass er seine Homosexualität leben solle. Dies anzusprechen, müssten sich Christen vorbehalten. Rentzing tritt sein Amt als Nachfolger von Jochen Bohl am 29. August in Dresden an. Er war Ende Mai von der Synode mit knapper Mehrheit gewählt worden.

Rentzing will nicht von Sünde sprechen

Rentzing erklärte, er wolle jedoch nicht von Homosexualität als "Sünde" sprechen, "weil man damit schnell beim moralischen Verwerfen bestimmter Lebensweisen ist". Darum gehe es nicht. "Ich habe hohen Respekt vor denen, die für sich persönlich sagen, dass sie gelebte Homosexualität vor sich und Gott vertreten können. Natürlich werde ich das akzeptieren."

Rentzing sagte, dass er weiterhin gegen eine uneingeschränkte Zulassung homosexueller Partnerschaften im Pfarrhaus sei, um nicht das Signal zu setzen, dass Gott "die homosexuelle Lebensweise für die Bestimmung dieser Menschen hält". Als Bischof werde er zu der Regelung der sächsischen Landeskirche stehen, dass nur in Ausnahmefällen nach ausdrücklichem Gemeindebeschluss die Zulassung von homosexuellen Gemeindepfarrern möglich ist. "Das gehört zu der Last, die ein Bischof tragen muss. Man steht dann für Dinge ein, bei denen man teilweise theologisch anderer Auffassung ist", so Rentzing.

Kritik an Schweizer Bischof Huonder

Bereits vor einigen Tagen gab es eine intensive Debatte um ähnliche Aussagen des Schweizer Bischofs Vitus Huonder. Dieser hatte bei einem Vortrag in Fulda alttestamentliche Aussagen über Homosexualität als ausreichend bezeichnet, um die christliche Haltung zu gleichgeschlechtlicher Liebe zu verstehen. Dazu zitierte er eine Stelle aus dem Buch Levitikus, nach der homosexuelles Verhalten mit dem Tod bestraft werden müsse. Bischof Huonder hatte später beteuert, mit seinem Vortrag niemanden verletzt haben zu wollen. Seine Aussagen seien missverständlich gewesen, für ihn sei in der Frage des Umgangs der Kirche mit Homosexuellen der Katechismus maßgeblich. (kim/KNA)