Bamberger Erzbischof: Gutes Verhältnis zwischen Polen und Deutschland nicht gefährden

Schick unterstützt Regierungskritik polnischer Bischöfe

Veröffentlicht am 11.09.2017 um 11:53 Uhr – Lesedauer: 
Polen

Bonn ‐ Der Bamberger Erzbischof hat sich der Forderung seiner Amtsbrüder angeschlossen, die deutsch-polnische Versöhnung nicht aufs Spiel zu setzen. Grund sind Forderungen der polnischen Regierung an Deutschland.

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Bambergs Erzbischof Ludwig Schick schließt sich einem Appell polnischer Bischöfe an, der die Regierung Polens scharf kritisiert. Der deutsche Co-Vorsitzende der deutsch-polnischen Bischofsgruppe forderte am Montag in Bonn, das gute Verhältnis zwischen den beiden Ländern nicht zu gefährden. Die Kirchen hätten "jetzt die Pflicht und das Recht darauf hinzuweisen, dass diese Errungenschaften nicht aufs Spiel gesetzt werden dürfen, sondern fortgesetzt werden müssen".

Ende der vergangenen Woche hatten die polnischen Bischöfe gefordert, sorgsam mit dem "hohen Gut" der deutsch-polnischen Versöhnung umzugehen. Anlass waren jüngste Forderungen polnischer Politiker nach deutschen Kriegsreparationen. Politiker der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) sprechen sich für Entschädigungszahlungen von Deutschland für die immensen Verluste des Landes durch den Zweiten Weltkrieg aus. Die Rede ist von mindestens 840 Milliarden Euro.

Schick sagte, die deutschen und polnischen Bürger sehnten sich nach friedlichen Beziehungen. Ein gutes Verhältnis zwischen Deutschland und Polen trage zur Stabilität in ganz Europa bei.

Die Kontaktgruppe zwischen deutschen und polnischen Bischöfen besteht seit 1995. Den Vorsitz teilen sich jeweils zwei Bischöfe aus beiden Ländern: Polnischer Co-Vorsitzender ist der Bischof von Gleiwitz, Jan Kopiec, deutscher Co-Vorsitzender ist Ludwig Schick. (gho/KNA)