Kirche stellt sich gegen angeblichen Notstand

Schönborn kritisiert Verschärfung des Asylrechts

Veröffentlicht am 15.04.2016 um 13:40 Uhr – Lesedauer: 
Österreich

Wien ‐ Die Kirche in Österreich macht Front gegen die geplante Verschärfung des Asylrechts wegen eines drohenden "Notstands". "Hier kann ich nur warnen: Wir sind Gott sei Dank weit entfernt von einem 'Notstand'", so Kardinal Schönborn.

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Die Frage sei, wann aus berechtigter Sorge um das eigene Land Unrecht gegen Menschen in Not werde. Schönborn verwies auf den bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus auf der griechischen Insel Lesbos mit seinem Auffanglager für Flüchtlinge. Der Papst werde vor einem "Europa der verhärteten Herzen" warnen, schrieb der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz.

Österreich will demnächst mit Verweis auf einen "Notstand" das Verfahren für Asylsuchende erschweren, um so als Zielland weniger attraktiv zu werden. Das Land möchte - nach 90.000 Asylbewerbern 2015 - in diesem Jahr möglichst nur 37.500 Schutzsuchende aufnehmen. (dpa)