Schwein gehabt
Der Kampf um das christliche Abendland geht durch den Magen, hat uns eine besorgte Leserin dieser Tage erklärt. Noch ist alles Friede-Freude-Allahkuchen im demnächst eröffneten christlich-muslimische Kindergarten "Abrahams Kinder" in Gifhorn. Doch mitten in der Meldung, da wo niemand mehr liest, haben die Religionsfeinde und Selbstverleugner von der Katholischen Nachrichtenagentur diesen Aufregersatz versteckt: "Das Essen in der Einrichtung soll halal-zertifiziert sein."
Ja Sakrament! Gute Christenkinder bekommen muslimisches Essen vorgesetzt – wohin soll das führen! Unsere Leserin hat's uns verraten: Bald sind dann 90 Prozent der Kinder dort Muslime. So wie in Berlin. Islamisierung durch Ayran, Radikalisierung per Falafel! In deutschen Kindergärten muss christliches Essen auf den Tisch! Was denn christliche Ernährung heiße, haben wir unsere Anruferin gefragt. Blöde Frage. Der fleischfreie Freitag ist es nicht, ebenso wenig wie der beherzte Schluck beim Bad im Weihwasserkessel, den die SPD Markus Söder unterstellte – es ist natürlich: Schweinefleisch! Was sonst. Denn, eins ist klar: Das Schwein ist das einzige Tier, von dem die Schrift berichtet, dass Jesus es geschlachtet hat – ganz ohne Schächten (vgl. Mk 5, 13). Nachfolge beginnt auf dem Grill. (So wie bei Laurentius, dem Schutzpatron des Barbecues, den auch noch niemand mit einem Gemüsespieß gesehen hat.)
In Rio wird dagegen der Chef persönlich für die Botschaft eingespannt, dass zuviel dieser Nachfolge dann auch wieder nicht gesund ist. Die Jesusstatue machte dort per Lichtshow gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mobil. Da könnte man schon ein Element der Halalverschwörung wittern, die wieder mal gutes, rotes, christliches Fleisch verteufelt. Und wer deutsche Kindergärten infiltrieren kann, für den sind brasilianische Statuen wohl auch kein Problem.
Also: nicht verunsichern lassen. So schlecht kann ein gutes abendländisches Stück Schwein dann doch nicht sein. Dafür spricht, dass wir dieser Tage auch eine gute Nachricht zu vermelden hatten: Schwein gehabt, immer weniger Christen sterben hierzulande! Gut, man muss ein wenig aufs Kleingedruckte achten, und eventuell liegt es gar nicht an der Langlebigkeit der schweinefleischeslustigen Christen, dass es immer weniger kirchliche Bestattungen gibt. Aber man nimmt ja, was man kriegt in dieser schwierigen Zeit.