Seehofer hat auf Brief geantwortet

In dem Schreiben, das der Zeitung vorliegt, erklärt der bayerische Ministerpräsident, es sei zwar selbstverständlich, Menschen in Not zu helfen. "Es gehört aber auch zum Verständnis von christlicher Ethik, dass Solidarität und Gerechtigkeit zusammenhängen." Um einen "Kollaps der Solidargemeinschaft" zu verhindern, müsse man "der Realität ins Auge blicken". Verantwortung für den sozialen Frieden zu übernehmen, heiße die "gewaltigen Herausforderungen des Flüchtlingszustroms unter Einhaltung von Recht und Ordnung und unter der Wahrung der Aufnahmefähigkeit und Akzeptanz in unserer Gesellschaft zu bewältigen".
Auch die Kritik an seiner Rhetorik wies Seehofer zurück: "Nicht nachvollziehen kann ich den Vorwurf einer unsachgemäßen Rhetorik im Zusammenhang mit den Geflüchteten", schreibt Seehofer. In ihrem offenen Brief an Seehofer hatten 45 katholische Ordensoberinnen und -obere den CSU-Chef dazu aufgefordert, von einer Rhetorik Abstand zu nehmen, "die Geflüchtete in ein zwielichtiges Licht stellt".
Seehofer betonte bereits zuvor, den Brief sehr ernst zu nehmen
Seehofer hatte bereits am Wochenende im Bayerischen Fernsehen betont, dass er den Brief sehr ernst nehme. Oft aber müsse man miteinander reden, dann kläre sich einiges auf. Was etwa die kritisierte Wortwahl betreffe, wolle er gerne wissen, an welcher Stelle irgendjemand aus seiner Regierung oder aus seiner Partei diese zugespitzte Rhetorik verwendet habe. Dann, so Seehofer, sei er auch bereit, das zu korrigieren.
Unterzeichner des Schreibens sind unter anderen der Abt des Benediktinerklosters Münsterschwarzach, Michael Reepen, die Generaloberin Katharina Ganz vom Kloster Oberzell und die Franziskanerin Mirjam Schambeck. (KNA)