Katholisch.de stellt die Urlaubsziele der deutschen Bischöfe vor

So entspannen unsere Oberhirten

Veröffentlicht am 15.07.2015 um 00:01 Uhr – Von Björn Odendahl – Lesedauer: 
So entspannen unsere Oberhirten
Bild: © KNA
Bischöfe

Bonn ‐ Nach zweijähriger Abstinenz hat Benedikt XVI. erstmals wieder Urlaub in Castel Gandolfo gemacht. Doch nicht nur der emeritierte Papst gönnt sich im Sommer eine Auszeit, sondern auch die deutschen Bischöfe. Wo sie das tun, verraten sie katholisch.de.

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Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck verbringt seinen Urlaub in diesem Jahr an der Algarve im Süden Portugals – und zwar "ganz entspannt", wie er betont. Overbeck wolle Abstand zum Alltag gewinnen und - da er zum ersten Mal in der Region sei - zuallererst die Gegend kennenlernen. "Ich tue das aber, ohne mich zu etwas zwingen zu müssen", sagt er. Heißt: Kein Pflichtprogramm, aber dafür viel Zeit zum Lesen und zum Sport machen. Der Bischof joggt und schwimmt in seiner Freizeit gerne.

Die unmittelbare Nähe seiner Diözese zum Nachbarland nutzt der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt. Er macht Urlaub im polnischen Masuren, einer Region des ehemaligen Ostpreußens. Bisher sei er noch nie dort gewesen, habe aber von vielen Menschen gehört, wie schön die Region sei, begründet Ipolt sein Reiseziel. Auch er setzt im Urlaub auf ein Sportprogramm, das aus Laufen und Schwimmen besteht, um sich fit zu halten. "Bewegung gehört dazu", sagt er. Außerdem will der Bischof "Dinge tun, zu denen ich das Jahr über sonst nicht komme". Dazu gehöre auch, die Kultur des Landes kennenzulernen und sich alles "ganz in Ruhe anzuschauen".

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Essens Bischof Franz-Josef Overbeck verabschiedet sich in den Urlaub und bedankt sich bei allen Menschen, die dazu beitragen, dass andere erholsame Ferien haben können. (Quelle: Bistum Essen)

Der Eichstätter Oberhirte Gregor Maria Hanke outete sich bereits in der Vergangenheit als leidenschaftlicher Bergsteiger. Er liebe die Natur und die sportliche Herausforderung, sagte er einmal. Da er als Bischof aber nur selten zu seinem zeitintensiven Hobby kommt, bleibt ihm dafür meist nur der Sommerurlaub. In diesem Jahr verbringt der Bischof seine freien Tage deshalb auch wieder in den Dolomiten, um dort – na was wohl – zu klettern. Zumindest, wenn das Wetter mitspielt.

"Walken" oder doch wandern?

Gemeinsam mit einer befreundeten Familie hat Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode eine Ferienwohnung in St. Peter im Schwarzwald angemietet. "Ich bin in den letzten Jahrzehnten sehr häufig dort gewesen, auch für kürzere Atempausen", sagt Bode. Weil man von dort aus Freiburg, das Elsass und die Schweiz besuchen könne, aber auch, weil es in der Gegend gute Wanderwege und viele kleine Ziele zu finden gebe. Bode nutzt die freie Zeit für mehr Bewegung, zum Beispiel beim Nordic Walking und Wandern, aber auch für mehr Schlaf. Außerdem liest der Bischof im Urlaub gerne, schreibt lange überfällige Briefe und macht sich "einige kreative Gedanken für wichtige Ereignisse des Kirchenjahres".

Bischof Heinz Josef Algermissen zieht es für einen kleinen Teil seines Urlaubs an die holländische Nordseeküste, für den größeren aber ins Allgäu, in die Nähe von Oberstdorf. "Ich liebe die Berge", sagt der Oberhirte von Fulda. Deshalb treibe es ihn immer wieder dorthin – wenn auch nicht jedes Jahr ins Allgäu. Vor Ort stünden lange Wanderungen in Stille und viel Lesen auf dem Programm. Aber "nur wenig theologische Literatur", erklärt Algermissen. Außerdem nutze er die freie Zeit dazu, mit guten Freunden zusammen zu sein.

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Wo genau Bischof Felix Genn Urlaub macht, wissen wir leider nicht. Wenn man der Karikatur des Bistum Münster glauben kann, dürfte der Ort aber nicht weit vom eigenen Dom entfernt sein.

Ins bayerische Krün wird sich der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann für seinen Sommerurlaub zurückziehen. Das sei der Ort, "wo Obama und Merkel zum Frühschoppen waren", erklärt er. Hofmann selbst fährt mit befreundeten Ehepaaren "in diese herrliche Bergwelt". Gemeinsam wohne man in einem kleinen Familienhotel, wolle vor allem wandern, aber auch Museen und Kulturgüter besichtigen, so der Bischof. "Ich freue mich auf Besinnung und Erholung."

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick macht keinen Urlaub im herkömmlichen Sinn. Er habe kein Bedürfnis danach, wegzufahren und nichts zu tun. Denn als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz sei er ohnehin häufiger weltweit auf Dienstreisen; in diesem August beispielsweise noch nach Polen und Litauen. "Wenn ich nicht verreisen muss, bleibe ich sehr gern zu Hause", sagt Schick deshalb. Dort lese und schreibe er, genieße das schöne Bamberg und Tagesfahrten in die Fränkische Schweiz, den Jura und den Frankenwald. In der Ferienzeit besuche er außerdem seine Familie. "Zeit mit meinen Nichten und Neffen zu verbringen, ist für mich eine sehr schöne Erholung."

Linktipp: Sommer in den Bistümern

Kennen Sie die Meditationen in der Aachener Carolus Therme, die Abtei Hamborn in Duisburg oder den Wanderweg der seligen Euthymia in Halverde? Nein? Dann wird es Zeit! In den kommenden Wochen lang präsentiert katholisch.de jeden Freitag je drei Reiseziele in deutschen Bistümern. Gestartet haben wir mit Aachen, Essen und Münster.
Von Björn Odendahl