"Steht endlich auf gegen den Wahnsinn!"
"Wann endlich kommt der kollektive, der große gemeinsame Aufschrei aller friedliebenden und wirklich ihrem Gott ergebenen Muslime der Welt, dass sie ihren Glauben nicht länger im Namen von Terroristen missbrauchen lassen wollen?" schreibt der Bischof auf seinem Blog "stefan-oster.de".
Bekenntnis zu Frieden und Glaubensfreiheit
Von allen friedlichen Muslimen wünsche er sich, dass sie "endlich gemeinsam gegen diesen Wahnsinn" aufstünden. Die religiösen und politischen Führer der islamischen Welt müssten sich zusammentun, um der Welt zu erklären, dass Islam und Terrorismus nicht vereinbar seien, so Oster in seinem Beitrag, der stilistisch in der Form vieler Fragen aufgebaut ist.
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Die Vorwürfe des Passauer Bischofs Stefan Oster, Muslime schwiegen angesichts des Terrors im Namen ihrer Religion, weist die Publizistin Canan Topçu weit von sich. Stattdessen kritisiert sie Oster scharf.Der Bischof vermisst ein ehrliches Bekenntnis zu Frieden und Glaubensfreiheit und fordert ein Ende der Verfolgung von religiösen Minderheiten in muslimisch geprägten Ländern. Statt der Muslime selbst seien es Christen und westliche Demokratien, die darauf hinwiesen, dass es auch einen friedfertigen Islam gebe, der mit "mit dem grundsätzlichen Respekt vor der Würde jedes Menschen, egal welcher Rasse, Geschlecht, Religion, Hautfarbe, Herkunft, geschlechtlicher Orientierung vereinbar wäre".
Je weniger Muslime sich aber öffentlich gegen Gewalt im Namen ihrer Religion richteten, desto mehr ließen sie zu, „dass täglich, stündlich der Verdacht weiter befeuert wird, dass der Islam eine Religion ist, die der Welt Angst macht und ihr nicht den Frieden bringt!“, ist Oster überzeugt. Er stellt auch Vermutungen über die Gründe der von ihm wahrgenommenen Zurückhaltung an: "Sind sie deshalb so wenig hörbar und sichtbar, weil sie sich fürchten?" Weiter fragt er, ob die islamische Theologie eine deutlichere Reaktion "am Ende doch nicht hergibt?"
Auch Christentum in Geschichte nicht nur friedlich
Als Christ sei er sicher, dass alle Menschen, egal welcher Religion, durch den gleichen Schöpfergott verbunden seien. Ihm sei bewusst, dass das Christentum "in der Geschichte auch nicht nur Frieden" gebracht habe. Doch auch in diesem Fall habe es sich um einen Verrat am Glauben gehandelt. Die Christen hätten die Pflicht, für jede Gewalttat um Verzeihung zu bitten und Buße zu tun. "Und wir haben diese Bitte auch schon ausgesprochen und tun es immer wieder". (gho)