ZdK fordert mehr Verantwortung für Laien in Kirche

Sternberg: Laien könnten Gemeinden leiten

Veröffentlicht am 06.03.2017 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 
Thomas Sternberg
Bild: © KNA
Bischofskonferenz

Berlin ‐ Die Krise des Priesterberufs stellt die gemeindliche Seelsorge vor neue Herausforderungen. Nun fordert das ZdK: Nehmt die Laien in die Pflicht! Andernfalls steuere die Kirche auf eine Katastrophe zu.

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Vor der am Montag beginnenden Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, mehr Verantwortung für Laien in den katholischen Gemeinden gefordert. "Es wird angesichts des Priestermangels gar nicht anders gehen, als Laien viel mehr als bisher einzubinden", sagte Sternberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Montag.

"Wir steuern auf eine Katastrophe zu"

"Ich meine kompetente Männer und Frauen als theologische und spirituelle Ansprechpartner, die letztverantwortlich in der Gemeinde handeln. Das geht bis hin zur Leitung einer Kirchengemeinde", schlug Sternberg vor. Anders sei das Gemeindeleben vielerorts gar nicht mehr aufrechtzuerhalten.

Der ZdK-Präsident warnte vor einem Rückzug der Kirche aus der Fläche: "Wir steuern auf eine Katastrophe zu, was die priesterliche Begleitung der Pfarrgemeinden betrifft." Die Kirche laufe Gefahr, "dass wir den Gläubigen künftig nicht mehr überall die Möglichkeit der Eucharistiefeier als zentralen Punkt ihres religiösen Lebens bieten können".

Priesterberuf immer weniger attraktiv

Sternberg nannte mehrere Gründe für die sinkende Attraktivität des Priesterberufs: "Der Zölibat und der Verzicht auf Frauenordination sind dabei nur zwei Aspekte. Der Priesterberuf hat heute nicht mehr die Art von Normalität wie noch in den 50er- oder 60er-Jahren. Wer heute Priester werden will, gilt als Exot. Das macht den Beruf nicht attraktiver." (KNA)

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Seit dem Skandal um das Limburger Bischofshaus werden die Finanzen der Bistümer immer transparenter. Nach den Plänen Zentralkomittes der deutschen Katholiken könnten bei dem Thema bald auch Laien mitreden.