Katholisch.de dokumentiert die Gewalttaten des "Islamischen Staates"

Terror ohne Ende

Veröffentlicht am 06.07.2015 um 14:16 Uhr – Von Sophia Michazik – Lesedauer: 
Terrorismus

Bonn ‐ Der "Islamische Staat" bedroht Christen in Jerusalem. Doch das ist nicht das erste Mal, dass die Terrormiliz Christen drangsaliert. Katholisch.de hat eine Übersicht mit weiteren Vorfällen zusammengestellt.

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4. Juli 2015

Auf Flugblättern in arabischer Sprache und mit der Flagge der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) werden Christen aufgefordert, Jerusalem zu verlassen. Als Frist wird das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan (18. Juli) gesetzt. Andernfalls droht ihnen der "Islamische Staat in Palästina" mit der Ermordung. Nach Angaben des Jerusalemer Weihbischofs Willia Schomali nimmt das Patriarchat die Bedrohung ernst. Panik herrsche nicht, sagt er. Doch die Menschen hätten Angst.

6. Juni 2015

In Libyen werden nach Angaben der Flüchtlingsorganisation "Eritreische Initiative für Menschenrechte" 86 eritreische Christen entführt. Wie der britische Sender Premier Christian News weiter berichtet, hätten IS-Mitglieder ihnen zuvor Fragen über den Islam und den Koran gestellt und die Christen von den Muslimen getrennt. Die Organisation beruft sich auf einen telefonischen Bericht von Augenzeugen, die dem Angriff entkommen seien. Demnach waren einige der Eritreer im Sudan aufgewachsen und konnten sich mit ihren Kenntnissen des Islam als Muslime ausgeben. Insgesamt seien neun Personen unbehelligt geblieben.

22. Mai 2015

In einem syrischen Kloster unweit der antiken Stadt Palmyra werden ein katholischer Priester und ein weiterer Christ verschleppt. Es handelt sich um den französischen Geistlichen Jacques Mourad und einen syrischen Freund der Klostergemeinschaft. Bis heute hat sich niemand zu der Entführung bekannt. "Sehr wahrscheinlich" handele es aber um den IS, hieß es in der vergangenen Woche. Von beiden Opfern fehlt bis heute jede Spur.

27. Februar 2015

Christliche Nachrichtenportale melden die Ermordung verschleppter Christen in Syrien. Demnach wurden 15 junge assyrische Christen hingerichtet. Über die genaue Anzahl der Entführten herrscht Unklarheit. Nach Berichten des christlichen Pressedienstes "Aina" sind die Namen von 150 Entführten bestätigt; insgesamt könnten aber bis zu 373 Christen der nordsyrischen Region Al-Hasaka in der Gewalt der Islamisten sein, so Aina unter Berufung auf assyrische Christenführer in Al-Hasaka.

Bild: ©picture alliance/abaca

Christen im Nahen und Mittleren Osten werden immer wieder Opfer der islamistischen Terrororganisation "Islamischer Staat".

14. Februar 2015

Ein Internetvideo zeigt die Hinrichtung von 21 entführten ägyptischen Kopten durch den IS an einem Strand nahe Tripolis. Es ist das erste Mal, dass sich der IS direkt gegen Christen wendet. Die Tat ruft weltweit Entsetzen hervor. "Das Blut unserer christlichen Brüder ist ein Zeugnis des Aufschreiens, ganz gleich ob es Katholiken, Orthodoxe, Kopten oder Lutheraner sind: Sie sind Christen, die mit ihrem Blut Christus bekennen", sagt Papst Franziskus. Weltkirche-Bischof Ludwig Schick ruft auf katholisch.de zum Gebet für die Opfer auf.

6. Dezember 2014

Der Papst wendet sich mit einer Videobotschaft an die aus Mossul vertriebenen Christen. "Ich danke euch für das Zeugnis, das ihr gebt; es ist sehr leidvoll", heißt es in der Botschaft, die in der nordirakischen Stadt Erbil vor Flüchtlingen aus Mossul gezeigt wurde. Er bete dafür, dass der Heilige Geist ihnen Kraft und Widerstandsfähigkeit gebe.

25. August 2014

Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz äußert sich zur Lage im Nahen Osten. "In der Folge von Zwangskonversionen, Vertreibung und Mord stehen die Christen und die kleine Glaubensgemeinschaft der Jesiden im Herrschaftsgebiet der Terror-Milizen vor der Auslöschung", schreiben die Bischöfe. Um die Terroristen aufzuhalten, könnten auch Waffenlieferungen nicht mehr kategorisch ausgeschlossen werden, heißt es weiter.

19. Juli 2014

In Mossul leben keine Christen mehr. Nach Wochen und Monaten der Drohung haben mehr und mehr von ihnen die irakische Stadt verlassen. In der Nacht zum 10. Juni hatte die Terrormiliz die Stadt förmlich überrannt. Angesichts der Vertreibung herrscht Wut, Trauer und Entsetzen unter Gläubigen weltweit. Viele Menschen versichern ihre Solidarität und ihr Gebet in den sozialen Netzen, indem sie das Zeichen zeigen, mit dem Islamisten Häuser von Christen markieren: Das "nun", den 25. Buchstaben des arabischen Alphabets.

Von Sophia Michazik